Wie es sich für ein echtes Frühschoppen gehört, putzten sich auch die Graz99ers am Sonntagmittag gegen die Pioneers aus Vorarlberg zünftig heraus. Die Steirer gingen mit speziellen Lederhosen-Trikots in das Spiel, gepaart mit dem gewohnten Schnitzelsemmel-Duft aus der Kantine und Musik der „Lauser“ kam dabei wahre Volksfeststimmung auf.
Diese riss auch mit Spielbeginn nicht ab, zeigten sich die 99ers trotz ungewohnt frühen Spielbeginns hellwach. Im ersten Drittel kontrollierte das Team von Coach Harry Lange nach Belieben, hatte zahlreiche Chancen auf die Führung. Die 2907 Fans im „Bunker“ mussten aber bis in die 18. Minute warten, um über ein Tor zu jubeln. Lukas Kainz erzielte nach Schuss von Korbinian Holzer sein erstes Saisontor. „Wir haben die Scheibe zum Tor gebracht und der Rebound ist rausgesprungen. Zum Glück war ich zur Stelle und habe ins Tor eingeschoben“, sagte Kainz, dem die neue Wäsch‘ stand. „Das ist das erste Spiel in Tracht, aber ich finde es ganz lässig.“
Dominanter Auftritt
Im zweiten Drittel hatten dann auch die Gäste aus dem Ländle mehr Lust mitzufeiern. Die Vorarlberger wirkten präsenter, kamen zu Möglichkeiten. Das Tor fiel jedoch erneut auf der anderen Seite. Rok Ticar tauchte vor dem Tor des bis dahin nahezu unbezwingbaren David Madlener auf und schob den Puck im zweiten Versuch über die Linie – das Eisstadion bebte erneut und der Bann war gebrochen (34.). Eine Minute später erhöhte Nick Albano mit einem sehenswerten Distanzschuss und sorgte so für die Vorentscheidung (35.). Daran änderte auch der Anschlusstreffer von Lucas Sowder nach einem schweren Patzer von 99ers-Goalie Jonas Gunnarsson nichts (37.).
Denn im Schlussabschnitt erhöhten die 99ers kurz nach Beginn auf 4:1 (42.). Casey Bailey stand nach einem Albano-Abschluss goldrichtig und verwertete eiskalt. Der US-Amerikaner kam dabei auf den Geschmack und schnürte Augenblicke später nach einem Bully einen Doppelpack (44.). „Mehr kannst du nicht erwarten, es war fantastisch und ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben“, sagte der Spieler des Tages, als er nach der Schlusssirene seine Tanzkünste auf dem Eis unter Beweis stellte. Bailey begeisterte die Fans auch mit seiner musikalischen Darbietung des Hits „I Will Survive“.
Knapp zehn Minuten vor dem Spielende begeisterte auch Sam Antonitsch mit dem 6:1 (51.). Manuel Ganahl setzte dann drei Minuten vor Schluss mit dem 7:1 (57.) den Schlusspunkt in einer dominanten Partie, was die Statistik von 49:13 Schüssen auf das Tor eindrucksvoll beweist. Wie spät es beim Frühschoppen dann noch wurde, ist jedoch nicht bekannt.