Das warten auf einen Heimsieg in einem Derby geht für Rapid nach neun Jahren weiter, der erste Dreier im Allianz Stadion gegen die Austria schaute ebenfalls nicht heraus. Nachdem, was das vielleicht unterhaltsamste Derby der letzten Jahre zu bieten hatte, konnten die Grün-Weißen damit aber wohl leben. Das 339. Wiener Derby in Hütteldorf ließ nämlich nichts vermissen. Tore, Härte, Tempo - und zweimal glatt Rot. Den Anfang machten die Rapidler und das (natürlich) in der Person von Guido Burgstaller. Nach Auer-Flanke köpfelte der Kärntner nach einer Viertelstunde zum 1:0 ein und zog damit mit dem aus Klagenfurt abgewanderten Liga-Toptorjäger Markus Pink mit 16 Treffern gleich.
Die Austria, die eigentlich den aktiveren Beginn hatte, brauchte rund zehn Minuten, um sich zu schütteln. Doch dann war Andreas Gruber zur Stelle. Der Austria-Offensivmann wurde von Dominik Fitz auf die Reise geschickt, enteilte der Rapid-Hintermannschaft und verpasste Rapid-Keeper Niklas Hedl zum Abschluss ein „Gurkerl“. Und nur drei Minuten später führten plötzlich die Veilchen im Stadion der Grün-Weißen. Nach Braunöder-Flanke bekamen Leo Querfeld und Denso Kasius Matthias Braunöder und Haris Tabakovic nicht in den Griff, letzter schoss zum 2:1 ein.
Rapid kam vor der Pause zurück, nach der Pause gab's Rot
Noch vor der Pause jubelten aber wieder die Heimischen. Nach einem Ballgewinn von Marco Grüll fasste sich Roman Kerschbaum ein Herz und schlenzte die Kugel von der Strafraumkante perfekt ins lange Eck. In der Nachspielzeit gab es kurz Elferalarm. Michael Sollbauer fällte Gruber, der Kontakt erfolgte allerdings haarscharf vor dem Strafraum. Glück für Sollbauer und Rapid, auch weil der Freistoß von Fitz sein Ziel nur ganz knapp verfehlte.
Hälfte zwei begann mit einem Schock für Rapid. Denso Kasius, davor schon durch einige verbale Nettigkeiten aufgefallen, fällte Reinhold Ranftl und kassierte eine harte Rote Karte. Danach agierte Rapid tiefstehender, nach dem Feuerwerk aus Hälfte eins waren im zweiten Durchgang weniger Räume da. Auch für Rapid, das im Konter weiter versuchte, Nadelstiche zu setzen, sich aber ebenfalls schwerer tat, in aussichtsreiche Positionen vorzudringen. Nach 70 Minuten wäre die Rapid-Führung dennoch fast Realität geworden. Plötzlich brach Marco Grüll durch, seinen Lupfer konnte Austria-Keeper Christian Früchtl aber entschärfen, im Nachschuss scheiterte noch der eingewechselte Patrick Greil. Im direkten Gegenzug strich ein Weitschuss von Manfred Fischer wiederum hauchdünn über die Latte des grün-weißen Kastens.
Das Spiel endete mit zehn gegen zehn
Mitten in der Rapidviertelstunde sorgten die Gäste für Stille. Tabakovic und Fitz düpierten Sollabuer und Aleksa Pejic im Mittelfeld, daraufhin war Tabakovic auf und davon und schoss zum 3:2 ein. Nur Sekunden später gab es wieder Elferalarm. Doch ähnlich wie bei Sollbauer in der ersten Hälfte kam auch der vermeintliche Elfer-Kontakt von Manuel Polster gegen Thorsten Schick außerhalb des Sechszehners zustande, den daraus resultierenden Freistoß konnte Grüll nicht im Tor unterbringen (81.). Doch nur zwei Minuten später trat wieder Grüll an der Strafraumkante an, diesmal passte die Kugel genau unter die Latte.
Auf der Gegenseite gab es nur Minuten später den nächsten Wirbel. Tabakovic traf im Abschlussversuch Querfeld mit dem Fuß im Gesicht, musste mit Rot vom Platz. Damit endete das Spektakel zu Wien Hütteldorf dann auch.