Diese ICE-Finalserie 2023 bleibt ein wahrer Kraftakt für beide Seiten. Eng, intensiv und torarm - diesen Trend bestätigte auch Spiel drei in Bozen lange. Wobei diesmal gingen die Gäste früh in Führung. Fünfeinhalb Minuten waren gespielt, da jubelte Peter Schneider nach Zuspiel von Tim Harnisch überschwänglich über das rasche 1:0. Danach kam die große Show von Atte Tolvanen. Der Bullen-Keeper trieb die Bozner stürmer regelrecht zur Verzweiflung, Christian Thomas und Mitch Hults in Überzahl vergaben die größten Sitzer im Mittelabschnitt gegen einen schier unbezwingbaren Tolvanen.
Das bestraften die Bullen eiskalt und sorgten dafür, dass im dritten Duell erstmals mehr als ein Tor fiel. knapp sechs Minuten vor Schluss des zweiten Drittels vergaß die ansonsten so geordnete Foxes-Defensive ausgerechenet auf ihren Ex-Verteidiger Dennis Robertson. Dieser konnte unbedrängt durchs Drittel spazieren und versenkte den Puck zum 2:0-Pausenstand für die Bullen im Kreuzeck.
Bozen lief wütend an, Salzburg ließ sie zerschellen
Knapp zwei Minuten nach Wiederbeginn war das Spiel entscheiden. Mario Huber narrte die italienische Defensive und schoss nach sehenswerter Sololeistung zum 3:0 ein. Bozen steckte aber nicht auf, fand in Person von Ryan Culkin auch schnell eine Antwort. Nach wildem Getümmel vor Tolvanen rutschte die Scheibe zu Culkin, der den Puck zum 1:3 versenkte (45.).
An das schier Unmögliche, nämlich Tolvanen noch drei Tore zu schießen, schien ganz Bozen nun zu glauben. Angetrieben von einer vollen "Eiswelle" stürmten die Gastgeber nach vorne, Salzburg schien erstmals in diesem Spiel leicht irritiert vom neuen Schwung des Kontrahenten. Doch zulassen wollten sie ein Comeback nicht mehr und verteidigten den Sieg über die Zeit, rissen die erstmalige Finalserien-Führung an sich und wollen diese am Freitag daheim ausbauen. Den Schlusspunkt setzte Thomas Raffl ins verwaiste Tor elf Sekunden vor dem Ende.
Tolvanen: "Sind noch lange nicht am Ende"
"Wir sind noch lange nicht am Ende, haben noch viel Arbeit zu tun, jetzt müssen wir auch einmal kurz entspannen und uns wieder richtig fokussieren, damit uns daheim der dritte Sieg gelingt", sagte Tolvanen im TV-Interview. "Wir müssen mehr Verkehrt vor das Tor bringen, dann sieht man, dass auch ihr starker Goalie ein bisschen Schwierigkeiten bekommt. Das müssen wir besser machen, um das 2:2 in der Serie herstellen zu können", hielt der Bozen-Torschütze Culkin entgegen, der zugeben musste: "Wir hatten ein, zwei mentale Fehler, das war der Ausschlag."