Der WAC holte den ersten Punkt unter Manfred Schmid und hat in Ried zugleich einen guten Vorgeschmack darauf erhalten, was nach der Länderspielpause zehnmal auf ihn zukommen wird. Beißen, Kratzen und auch ein wenig Chaos, das ist Qualigruppe. In Ried ist das vielleicht noch eine Spur unangenehmer, hat der Nachzügler doch eine beeindruckende Heimkulisse zu bieten. Doch der WAC nahm den Kampf an, versteckte sich keineswegs. Für den ersten Schockmoment sorgte allerdings Ervin Omic unabsichtlich. Sein unglücklicher Zusammenprall mit Stefan Nutz beendete das Spiel für den Rieder Kapitän schon nach sechs Minuten wegen einer Knieverletzung.

Dann wurde Fußball gespielt und da war die größte Torannäherung ein Lattenschuss von Konstantin Kerschbaumer direkt von der Eckfahne (13.). Der Mittelfeldmann zeigte in diesem Spiel, wie gut er den Wölfen tun kann. "Vor allem haben wir es defensiv gut gemacht, sind viel kompakter gestanden. Was man uns vorwerfen kann, ist, dass wir im letzten Drittel nicht konkret genug waren", sagte der gebürtige Rieder Omic, der sich nach der Situation zu Spielbeginn gleich bei Nutz entschuldigte. Nur einmal patzte die Hintermannschaft, als ein völlig verunglückter Kopfballversuch in Richtung Keeper Hendrik Bonmann von Kevin Bukusu am Fuß von Aleksandar Lutovac landete. Dessen Lupfer fand allerdings nur die Latte.

Schmid: "WAC gesehen, der zeigt, wie er spielen will"

Am vorherrschenden Bild änderte sich bis zum Schluss wenig. Jede Mannschaft hatte eine Chance, der eingewechselte Nikolas Veratschnig scheiterte nach sehenswertem Malone-Solo nur knapp daran, die Hereingabe in einen Torerfolg umzumünzen (60.). Auf der Gegenseite rettete Bonmann aus kurzer Distanz gegen Belmin Beganović (80.).
Der Trainer sah jedenfalls einen weiteren Schritt nach vorne. "Speziell in Hälfte zwei habe ich einen WAC gesehen, der in Phasen gezeigt hat, wie er Fußball spielen will", resümierte Schmid, dem die offensiven Standardsituationen noch etwas Kopfzerbrechen bereiten. Jetzt werden die Punkte geteilt, der WAC liegt zwei Punkte vor Schlusslicht Altach. "Die Qualirunde wird ein Kampf, den werden wir annehmen", verspricht Omic.