Es war das geforderte Gipfeltreffen zwischen dem organisierten Sport, vertreten durch Sport-Austria-Präsident Hans Niessl, und ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, der vor kurzem das Aus für den Spartensender ORF Sport+ verkündet hatte – als Teil jenes 300-Millionen-Euro-Sparpakets, das der öffentlich-rechtliche Rundfunk in den kommenden Jahren stemmen muss.
Weißmann äußerte zwar Verständnis für die schwierige Situation, in die der Sport komme, betonte jedoch abermals die prekäre finanzielle Situation des ORF. Sein Ausweg sei die verstärkte Digitalisierung des Programms. Diese solle auch genützt werden, um den Sport abzubilden – dafür allerdings müsse das ORF-Gesetz geändert werden.
Niessl beharrt nach dem Gespräch für den Sport auf der Fortführung des Spartensenders: "Um Planungssicherheit für unsere Verbände und Vereine zu haben, muss der Sender zumindest bis 2026 in Betrieb bleiben. Alles andere wäre geradezu fahrlässig für die Vielfalt unserer Sportkultur", wurde der ehemalige burgenländische Landeshauptmann in einer Aussendung zitiert. Man erkenne zwar das Zukunftspotenzial der Digitalisierung, aber: "Für den Sport ist es dennoch wichtig, dass ORF Sport+ zumindest bis zum Abschluss des Digitalisierungsausbaus, der ja noch Jahre dauern kann, als Plattform erhalten bleibt."
Im Treffen mit dem Generaldirektor habe Sport Austria auch darauf hingewiesen, dass die Regierung in den vergangenen Jahren während der Coronapandemie große finanzielle Mittel für die Aufrechterhaltung des Sports verwendet habe. Durch die Einstellung von ORF Sport+ würde der Sport aber nachhaltig geschwächt und die Bemühung der Bundesregierung konterkariert. Sport Austria will nächste Schritte mit Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler besprechen.