Sturm ist in der Bundesliga auch ohne den kränkelnden Trainer Christian Ilzer auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Beim 2:0 (0:0) in Lustenau feierte der erste Salzburg-Verfolger am Samstag einen klassischen Arbeitssieg, der letztlich ungefährdet war. Verteidiger David Affengruber bewies erneut Torgefahr (52.), Tomi Horvat besorgte den Endstand (76.). Die Vorarlberger fielen auf Rang neun zurück und spielen fix in der Qualifikationsgruppe.
Sturm verkürzte den Abstand auf den am Sonntag bei Rapid gastierenden Leader Salzburg auf sechs Punkte. Am kommenden Wochenende spielt Lustenau beim heimschwachen WAC, Sturm empfängt die um die Meistergruppe kämpfende Wiener Austria.
Bei Lustenau waren auf der rechten Flanke Fabian Gmeiner und zentral Torben Rhein wieder dabei. Bei Sturm kehrte Abwehrchef Gregory Wüthrich früher als erwartet zurück. Nach der zweiten Saisonniederlage der Grazer gegen Klagenfurt zuletzt rückte auch Kapitän Stefan Hierländer wieder in die Startelf, der Ex-Lustenauer Bryan Teixeira saß zur 84. Minute nur auf der Bank. Ilzer fehlte wegen eines grippalen Infekts und wurde an der Seitenlinie von Uwe Hölzl vertreten.
In einer chancenarmen ersten Hälfte verbuchte Sturm wie zu erwarten mehr Spielanteile. Statt zwingenden Chancen sprangen auf dem holprigen Geläuf aber viele technische Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten heraus. Lustenau attackierte den Favoriten meist früh und mit Erfolg. Die Vorarlberger hatten zuletzt gegen Austria Wien und den LASK nur ein Gegentor kassiert.
Ein Roller von Horvat neben das Gehäuse (2.) war lange der größte Gefahrenmoment. Emanuel Emegha brachte seinen Schuss nach Vorlage von Alexander Prass nicht aufs Tor. Der niederländische Stürmer vergab damit in der Nachspielzeit die beste Möglichkeit der Grazer in Hälfte eins. Die Hausherren gaben erst nach dem Seitenwechsel den ersten Schuss aufs Tor ab. Zuvor hatte dem einlaufenden Stefano Surdanovic am Ende eines Konters ein halber Meter gefehlt (33.).
Wieder Affengruber als Torschütze
Früh in der zweiten Hälfte brachte erneut Affengruber Sturm auf Kurs (52.). Im dritten Nachschuss war der aufgerückte Verteidiger erfolgreich, zum schon dritten Mal im Frühjahr erzielte Affengruber das 1:0. Nur der vierfache Saisontorschütze Emegha hat klubintern mehr Tore erzielt.
Emegha hätte kurz darauf nach Idealpass von Prass für die Vorentscheidung sorgen können. Doch nach gewonnenem Laufduell gegen Gmeiner schupfte der schnelle Schlaks - alleine vor Goalie Domenik Schierl - die Kugel am Tor vorbei (55.). Das 2:0 erledigte Horvat im Konter nach einem Eckball. Der Slowene finalisiert ein Sarkaria-Zuspiel mit einem Schuss aus zehn Metern unter die Latte.
Lustenau-Coach Markus Mader hatte schon zuvor mit Anthony Schmid, Michael Cheukoua und Adriel frische Kräfte gebracht. Offensiv zwingend wurde seine Truppe aber nie. Nur Altach, Hartberg und Ried - die Mannschaften auf den Rängen zehn bis zwölf - haben weniger Tore als der Aufsteiger (24) erzielt.
Zwei Tore aberkannt
Kurios verlief die Nachspielzeit. Zunächst erzielte Teixeira das vermeintliche 3:0. Der im Winter aus Lustenau gekommene Offensivspieler stand aber knapp im Abseits. Dann schnürte Horvat den vermeintlichen Doppelpack. Doch Schiedsrichter Christopher Jäger stand in der Entstehung im Weg und verhinderte damit in seinem 100. Bundesliga-Spiel den Treffer.
David Affengruber: "Das war ein ungefährdeter Sieg. Die Lustenauer haben eigentlich keine Chance gehabt und wie waren eiskalt. Wir haben drei Punkte geholt, jetzt geht es weiter. Die 1:0-Tore sind gegen solche Gegner auf diesen Bodenverhältnissen extrem wichtig. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte."