In Zeiten vor der Einführung des Pickrechts wäre es zum jetzigen Tabellenstand amtlich gewesen: ein Kärntner Derby im Viertelfinale bei Villacher Heimrecht. Der VSV hat sich schon vor Wochen am vierten Platz regelrecht einzementiert, der KAC gewann den Dreikampf um zwei verbleibende Ränge in den Top sechs.
Fix ist natürlich gar nichts, bevor der VSV seinen Play-off-Gegner kennen wird, dürfen Bozen, Salzburg und Innsbruck je einen der unteren Vier selbst aussuchen. Aber die Chancen, dass sich niemand über einen wiedererstarkten und zunehmend mit Rückkehrern gespickten KAC drübertraut, stehen eben nicht schlecht. Und dann würde der VSV den KAC "erben". Wieder einmal Klagenfurt also, könnte es aus Villacher Sicht heißen. Denn bereits 2021 waren es die Rotjacken, die die Adler vor der Brust hatten. Mit Misserfolg wohlgemerkt (Serie: 4:1 für KAC).
Heuer scheinen die Villacher, die im Vorjahr über Ljubljana ins Halbfinale einzogen, während der KAC in Viertelfinalspiel Nummer sieben in Wien ausschied, allerdings bei Weitem stärker, konnten auch ihre fast siebenjährige Unserie an Niederlagen in Klagenfurt kürzlich abschütteln. Außerdem würde ein Derby etwas garantieren, was nach der Pandemie und in Zeiten massiver Teuerungen in vielen Lebensbereichen alles andere als gewiss ist: Volle Hallen in Villach und Klagenfurt – eventuell bis zu sieben Mal.
Die Zahlen würden, auch wenn KAC-Trainer Petri Matikainen etwas wie eine Favoritenrolle nie annehmen würde, für die Klagenfurter sprechen. Speziell gegen Rob Daum war der Finne bisher eine Klasse für sich, "coachte" den routinierten Kanadier des Öfteren aus.