Der Allgemeine Sportverband Österreichs (ASVÖ) nimmt einen Anlauf zur flächendeckenden Digitalisierung seiner Vereine. Mit der Plattform "Vereinsplaner" um Mitgründer Lukas Krainz und Unterstützer sowie "Runtastic"-Gründer Florian Gschwandtner gibt es künftig eine Kooperation. Die App soll allen Klubs helfen, ihre Stammdaten einerseits zu sichern, andererseits auch das Zahlen von Mitgliedsbeiträgen zu erleichtern, Anwesenheitslisten zu führen und Ähnliches. "Es soll dabei helfen, das Ehrenamt als Vereinsfunktionär zu erleichtern. Viele junge Leute wollen aus bürokratischen Gründen oftmals keine Funktion ausüben, weil es mit dem Führen vieler Listen einhergeht und viele Daten oft mühsam zusammengetragen und erweitert werden müssen. Mit der Plattform soll alles automatisiert werden. Über Schnittstellen kann die Kommunikation zwischen einfachem Mitglied, Funktionär und Verbänden leicht gemacht werden", berichtet Krainz.

Gschwandtner fügt an: "Ich war selbst lange beim Fußballverein und der Freiwilligen Feuerwehr und weiß, wie herausfordernd das ist. Hier ist eine gute Grundlage geschaffen worden, damit Funktionäre mehr Zeit für das Wesentliche haben, nämlich den Sport. Wir haben dafür auch eine sechsstellige Summe investiert."

Gratis-Abos für mehr als 5000 ASVÖ-Mitgliedervereine

Die App aus Oberösterreich wurde alleine im Google Play Store bereits mehr als 10.000 Mal heruntergeladen. "Unsere fast 5.500 Vereine bekommen ein Premium-Abo, also einen kostenlosen Zugang zumindest bis Ende 2023. Es soll die Hürde nehmen, sich die Plattform anzuschaffen. Weil die besondere Sportförderung ja erhöht wurde, auch mit dem Argument, die Vereine zu digitalisieren, gehen wir genau diesen Weg damit, was Sportminister Werner Kogler sehr unterstützt", sagt ASVÖ-Präsident Christian Purrer.

Vielleicht wird die App auch länger gratis bleiben, "da sind wir flexibel, müssen uns nächstes Jahr die Förderstruktur wieder anschauen. Mittelfristig wird sie jedenfalls etwas kosten, aber weniger als 200 Euro im Jahr", sagt Purrer. "Die Rückmeldungen sind überwältigend, man merkt, dass vor allem Junge so eine Lösung gesucht haben. Die Zahl der Abmeldungen von der App liegt im niedrigen einstelligen Prozentbereich", verrät Krainz.

Doch das Tool nützt nicht nur ASVÖ-Mitgliedervereinen. "Von der Freiwilligen Feuerwehr bis hin zur Blasmusikkapelle kann das für alle nützlich sein", sagt Krainz, dessen App insgesamt bereits von 6500 Klubs, 3000 davon aus dem Sport, aus fünf Ländern im deutschsprachigen Raum genutzt wird.