Rapid kann daheim seit dem Neubau des Allianz-Stadions weiter nicht gegen die Wiener Austria gewinnen. Die Violetten gewannen dank eines Blitzstarts das 337. Wiener Derby in Hütteldorf und bereiten Rapid und Trainer Ferdinand Feldhofer nach zuletzt einigermaßen ruhigen Wochen wieder Sorgenfalten.

Das Spiel begann mit einem echten Schockmoment für die Heim-Fans. Keine vier Minuten waren absolviert, da fingen die Austrainer einen Abschlag von Niklas Hedl vor der Mittellinie ab, Andreas Gruber legte die Kugel von der Strafraumgrenze per Kopf weiter auf Muharem Huskovic, der trocken im langen Eck verwertete. Beflügelt durch die frühe Führung blieb die Austria auf dem Gaspedal, doch zehn Minuten nach dem 0:1 tauchte Ferdy Druijf völlig alleine vor Austria-Keeper Christian Früchtl auf, der den Ball entschärfen konnte.

Im direkten Gegenzug wurde es im Rapid-Strafraum wild. Nach einem Missverständnis zwischen Hedl, Michael Sollbauer und Martin Koscelnik brachten die beiden Verteidiger Dominik Fitz zu Fall, der den Elfmeter selbst eiskalt verwertete (17.). Ab diesem Zeitpunkt wirkten die Grün-Weißen sichtlich angeschlagen, hatten nach vorne bis zur Pause nicht mehr viel zu melden. Anders die Austrianer, die in Person von Gruber sogar das 3:0 auf dem Fuß hatten (43.). Doch Hedl hielt den Ball und seine Mannschaft zum Kabinengang noch im Spiel.

Austria hielt Rapids Druck in Hälfte zwei stand

Feldhofer reagierte in der Pause, nahm Sollbauer und Aleksa Pejic vom Feld und brachte Max Hofmann sowie den kreativeren Patrick Greil für die Mittelfeld-Zentrale. Damit kamen die Heimischen nach einigen Minuten auch in diesem Derby an, erhöhten den Druck, angetrieben von Druijf, Bernhard Zimmermann und Guido Burgstaller, deutlich. Früchtl konnte sich ein ums andere Mal auszeichnen, speziell als Marco Grüll im Strafraum per Volley abzog (60.). Auf der Gegenseite bugsierte Jonas Auer die Kugel nach einem Fitz-Freistoß beinahe ins eigene Tor, ein Fangfehler von Hedl machte die daraus resultierende Ecke gefährlich, Ex-Rapidler Lucas Galvao brachte den Ball aber nicht im Tor unter (64.).

Drei Minuten später war Galvao auf der anderen Seite im Fokus, ein vermeintliches Foul an Zimmermann im Strafraum wurde aber richtigerweise zurückgenommen. Zehn Minuten vor dem Ende hatte Huskovic die Chance auf seinen Doppelpack und die endgültige Entscheidung, umkurvte Leopold Querfeld, konnte sich aber nicht mehr gegen Held im Eins-gegen-Eins behaupten.

Aus Rapid-Sicht klappte es erst in der 91. Minute endlich mit dem verdienten Torerfolg, den der eingewechselte Ante Bajic besorgte und eine heiße, insgesamt siebenminütige Nachspielzeit herbeiführte. Die Austria stemmte sich jedoch mit Erfolg gegen Rapids Schlussoffensive und entführte die drei Punkte.