Die berühmte Bombe soll bald platzen, schreibt der Schweizer "Blick". Gemeint ist damit ein möglicher Titelverlust für Max Verstappen. Angeblich haben Red Bull Racing und Aston Martin 2021 die Budgetobergrenze von 148,6 Millionen Dollar überschritten. Nun geht es in Singapur heiß her, heißt es auch bei "Auto, Motor und Sport".
In der kommenden Woche soll die FIA die Ergebnisse der Überprüfung öffentlich machen. "Die FIA schließt derzeit die Bewertung der von allen Formel-1-Teams eingereichten Finanzdaten für 2021 ab", sagte ein FIA-Sprecher vor dem Großen Preis in Singapur. Angebliche Verstöße gegen die Finanzvorschriften würden "gegebenenfalls gemäß dem in den Vorschriften festgelegten formellen Verfahren behandelt", hieß es.
Das Überschreiten der Kostengrenze ist ein Regelbruch, für den es keinen klar definierten Strafenkatalog gibt. Überschreitungen von bis zu fünf Millionen Dollar gelten laut Reglement als "kleinere Regelverletzung" und könnten möglicherweise nur mit einer Geldstrafe geahndet werden. Bei schwereren Vergehen sind laut "Auto, Motor und Sport" härtere Strafen bis hin zu einem nachträglichen Punkteabzug und die folgende Korrektur des letztjährigen WM-Standes denkbar. Bleibt die Frage, ob die FIA so weit gehen will, sollten sich die Vorwürfe bestätigen.
Bei Red Bull gibt man sich bedeckt, will die Sache nicht an die große Glocke hängen. "Es ist ein laufendes Verfahren mit der FIA, dazu äußere ich mich nicht", sagte Motorsportberater Helmut Marko zu diversen Fernsehstationen. Laut dem Österreicher ginge es um verschiedene Punkte, die mit der FIA abgeklärt werden. "Da sind Positionen Thema, wer wo arbeitet, in den verschiedenen Firmen Red Bull Powertrains, Red Bull Advanced Technologies und so weiter. Das muss man aber ganz klar trennen." Sorge habe man absolut keine, aus der eigenen Sicht habe man auch nichts falsch gemacht.
"Fünf Millionen in der Grauzone, das ist ein ernstes Thema", sagte hingegen Mercedes-Teamchef Toto Wolff in Singapur im ORF. Er sei überzeugt, dass es ein Verfahren geben werde, rechne aber nicht mit einer rückwirkenden Auswirkung, so der Österreicher. Wolff machte aber darauf aufmerksam, dass eine Budget-Überschreitung nicht nur einen einjährigen Vorteil ergebe. "Ich glaube deshalb schon, dass etwas passieren wird", so der Wiener. "Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß. Aber da ist es an den Richtern, zu entscheiden."