Fünf Spiele hat es gebraucht, bis der WAC in der Lavanttal Arena heuer das erste Mal über drei Punkte jubeln konnte. Immer sah es auch gestern nicht danach aus. In einer Anfangsphase ohne richtige Torraumszenen gingen die Gäste aus Hartberg per Elfmeter – und gleichzeitig mit dem ersten Schuss aufs Tor – in Führung. Matteo Anzolin kam davor in einem Zweikampf zu spät. Besonders unnötig, da der Strafraum der Wolfsberger so gut wie voll besetzt war. „Man merkt bei der Mannschaft, dass sie sich schwer tut, wenn es eine neue Aufgabenstellung gibt. Dieses Mal ging es gegen einen tief stehenden Gegner, da mussten wir in der Halbzeit nachjustieren. Sie finden nicht immer selbst die Lösungen“, sagt Trainer Robin Dutt.
Mitunter spielentscheidend war aber eine Co-Produktion der Sturmreihe noch kurz vor der Pause. Maurice Malone setzte sich an der Grundlinie gegen zwei Hartberger durch und servierte den Ball mit dem Außenrist auf den Kopf von Tai Baribo. Die Gäste sahen dabei nicht gut aus. Sowohl Flanke als auch Kopfball waren eine gefühlte Ewigkeit unterwegs. „Ich hätte nicht gedacht, dass er den macht“, sagte Malone nach dem Spiel mit einem Lächeln über seinen Sturmpartner.
Mit der Leistung in den zweiten 45 Minuten hat sich der WAC die drei Punkte verdient. René Swete hielt die Hartberger aber mit starken Paraden bis in die Nachspielzeit im Spiel. „Es spricht für uns, dass wir nach dem Gegentor so zurückgekommen sind. Wir haben das Spiel dann kontrolliert, das haben wir in der Pause richtig analysiert“, sagt Konstantin Kerschbaumer, der mit einem Schuss ins lange Eck die Führung erzielte.
Dennoch wurden recht schnell danach die Räume in der eigenen Hälfte wieder zu groß. Die Gäste vermochten das aber erst zu spät und mit zu wenig Nachdruck auszunutzen. „Es war eine unnötige Niederlage, für uns wäre mehr drinnen gewesen“, haderte Klaus Schmidt nach dem Spiel.
Die Wolfsberger hingegen befinden sich klar im Aufwind. Zwölf Tore in den vergangenen vier Spielen in der Liga zeigen, wie gut es offensiv gerade läuft. Nicht zuletzt hat man diese Bilanz auch Last-Minute-Transfer Malone zu verdanken, der die Qualität im Angriff auf ein ganz neues Level hebt. „Ich bin gut reingekommen und habe auch gleich das Vertrauen vom Trainer bekommen. Das Team ist sehr umgänglich, es ist mir nicht schwer gefallen, gut reinzukommen“, sagt Malone.
Mit dem ersten Heimsieg der Saison zeigte sich auch der Trainer großzügig und gab seinen Jungs nach dem für gestern geplanten Mannschaftsabend zwei Tage frei.