Das in solchen Spielen nötige Glück des WAC dürfte schon im Hinspiel aufgebraucht worden sein. Es ging bitter los. Ein Freistoß für Molde, den man nicht zwingend geben muss und auf den diesen folgte ein Schuss aus der zweiten Reihe, der von Simon Piesinger abgefälscht wurde. Keine Chance für Hendrik Bonmann im Tor. Stürmer Datro Fofana verstellte in abseitsverdächtiger Position die Sicht. Doch ausschlaggebend für die Niederlage waren nach 90 Minuten die unterschiedlichen Leistungen der beiden Mannschaften. „Man muss neidlos anerkennen, dass wir gegen die klar bessere Mannschaft verloren haben. Sie hatten die Zügel von Anfang an in der Hand“, sagt Trainer Robin Dutt, der für das „Spiel des Jahres“ mit nur noch drei fitten Innenverteidigern im Kader notgedrungen zurück zur Viererkette wechselte.

Nach dem frühen Rückstand konnte man die Partie offen halten. Die Gäste waren weit entfernt vom Chancenplus aus dem Hinspiel. Zwingendes war aber auch vom WAC nicht dabei. Nach einer Viertelstunde wurde es erstmals gefährlich im Strafraum des Gegners.

Dario Vizinger schoss bei der besten Chance nur den Tormann an, ein Kopfball von Tai Baribo ging kurz vor der Pause über die Querlatte.
Molde blieb allerdings auch in den zweiten 90 Minuten des Play-offs zur Conference League die bessere Mannschaft. Das zeigte das 2:0: Fofana und Magnus Wolff Eikrem spielten zu zweit einen perfekten Konter durch die Hälfte der Wolfsberger. Der im Rückraum bediente Sivert Mannsverk hatte beim Abschluss keine Probleme mehr. Die Wolfsberger reklamierten vehement, der (korrekte) Treffer zählte. Nach dem Pausenpfiff bekam das Schiedsrichtergespann um Rob Harvey aus Irland den geballten Ärger der Lavanttaler ab. Die Security musste erst den Spielertunnel räumen, damit die Offiziellen in die Kabine konnten.

Der WAC war nicht kreativ genug, offensiv funktionierte nur wenig. Im Gegenzug war den Norwegern jederzeit zuzutrauen, mit einem dritten Tor die Entscheidung herbeizuführen. „In Stresssituationen sind wir unter Druck gekommen und haben Fehler gemacht. Der Gegner hat Lösungen gefunden“, sagt Dutt. Fofana hatte die Entscheidung nach einer Stunde bei einem 40-Meter-Sprint alleine auf Bonmann am Fuß und legte sich im letzten Moment den Ball zu weit vor. Damit sind die Wolfsberger noch eine Zeit lang im Spiel um den Einzug in die Gruppenphase.

Ergebnis für Molde-Trainer "in Ordnung"

Nach einer Unachtsamkeit von Bonmann im Tor gut eine Viertelstunde vor Schluss konnte davon keine Rede mehr sein. Der im Hinspiel noch so starke Schlussmann ließ einen an sich harmlosen Schuss aus. Ola Brynhildsen bedankte sich und erzielte in der Nachspielzeit auch noch das 4:0. „Wir haben gezeigt, dass die bessere Mannschaft aufgestiegen ist. Das Ergebnis geht in dieser Höhe in Ordnung“, sagt Molde-Trainer Erling Moe. 

Präsident Dietmar Riegler fand nach der Niederlage in der Kabine aufmunternde Worte. Doch auch der Verein muss noch aktiv werden. Bis zum Ende der Transferperiode soll ein Innenverteidiger her. Bis zum Sonntag in Tirol wird sich das nicht mehr ausgehen. „In der Liga haben wir einiges aufzuholen. Es ist für uns momentan keine einfache Situation“, blickt Dutt voraus.