In Klagenfurt nimmt das Innenleben der Heidi-Horten-Arena langsam ansehnliche Formen an. Offen jedoch bleibt, wann genau der KAC erstmals seine Liga-Heimspiele dort austragen wird können. Es herrscht allerorts Zuversicht, dass der veranschlagte Zeitplan (bespielbar ab Mitte Oktober) hält. Selbst die, im Zuge des Umbaus aufgepoppten Mehrkosten von rund 700.000 Euro (neuer Videowürfel und Entfeuchtungsanlage) sollen gestemmt werden. Somit nähern sich die ursprünglich veranschlagten Gesamtkosten von 8,7 Millionen Euro langsam der 10-Millionen-Marke.
In Villach wurde es rund um das Hallenprojekt merklich ruhiger. 2023 hätte mit dem Um- bzw. Neubau begonnen werden sollen, die Fertigstellung war 2024 geplant. Das Prestigeprojekt von Bürgermeister Günther Albel (SPÖ), das zu 100 Prozent aus Steuergeldern finanziert wird, scheint hinsichtlich der explodierenden Baukosten stark gefährdet. Die ursprünglichen Kosten von 23,4 Millionen (10 Mio. Stadt, 8,1 Mio. Land, 5,3 Mio. Bund) entsprechen längst nicht mehr der Realität. VSV-Geschäftsführer Andreas Napokoj hofft weiterhin: "Uns wurde seitens der Stadt zugesichert, dass alles planmäßig läuft und der Zeitplan eingehalten wird."
Die Stadt Villach hingegen bleibt ein klares Statement schuldig. Stattdessen wird der Begriff "Evaluierung" strapaziert. "Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage werden alle Projekte der Stadt evaluiert. Das Nukleusprojekt Stadthalle (2. Eisfläche, Leistungszentrum, VIP-Bereich) steht außer Diskussion, ebenso wird das Fertigstellungsdatum unverändert angestrebt", heißt es. Und: "In Anbetracht von aktuell 50-prozentigen Baukostensteigerungen ein derartiges Jahrzehnteprojekt nicht bis ins letzte Detail zu evaluieren, wäre aber verantwortungslos. Und davon auszugehen, dass sich weltweit Kosten- und Preissituationen in der jüngeren Geschichte einzigartig disruptiv verändern, die Stadt Villach davon aber unberührt bleibt, wäre zusätzlich fahrlässig."
Übliche Phrasen und erschreckend schwammige Aussagen, die bei einem der größeren Villacher Steuergeld-Projekte mehr Fragen hinterlassen, als sie beantworten. Etwa: Warum die Stadt keinen permanenten Überblick über Kosten, Zeitplan oder Projekt-Umfang besitzt. Schon bei der Präsentation 2017 meinte ein Beobachter spöttisch: "Ich glaub es erst, wenn alles steht." Mittlerweile wirkt es so, als würde lediglich darum gepokert, wer die ganz schlechte Nachricht überreicht.