Österreichs Stürmer Sasa Kalajdzic will die Spekulationen um seine Zukunft in den kommenden zwei Wochen beim Fußballnationalteam ausblenden. Der 24-jährige Wiener wird nicht nur mit Bayern München, sondern verstärkt auch mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht. Auch einen Verbleib beim VfB Stuttgart wollte Kalajdzic am Montag im ÖFB-Teamcamp in Bad Tatzmannsdorf nicht ausschließen. Eine Entscheidung kündigte er für die folgenden Wochen an.
"Es wird keinen Schnellschuss geben", versicherte Kalajdzic. Er werde nicht dorthin wechseln, wo sein Berater oder er am meisten Geld verdienen würden. "Es geht darum, das Bestmögliche für mich zu finden." Das könnte theoretisch auch der VfB Stuttgart sein – auch wenn die Zeichen eher auf Abschied stehen. Kalajdzics Vertrag läuft noch ein Jahr, diesen Sommer könnte der VfB noch einmal ordentlich Ablöse für seinen Goalgetter lukrieren. 20 Mio. Euro stehen im Raum.
"Es ist nichts ausgeschlossen, ich bin für alles offen", betonte Kalajdzic. "Ich weiß nicht, wohin die Reise geht. Es laufen viele Dinge im Hintergrund." Er vertraue seinem Berater Sascha Empacher. Derzeit zähle für ihn aber nur das Nationalteam.
Sasa Kalajdzic "hasst es, zu spekulieren"
Kalajdzic war 2019 von der Admira nach Stuttgart übersiedelt, hat sich dort trotz eines früh erlittenen Kreuzbandrisses einen Namen gemacht. Auch eine Schulterverletzung, die ihn fast den gesamten Herbst gekostet hat, warf ihn nicht aus der Bahn. Im Kampf um den Klassenerhalt gelangen Kalajdzic schon wieder entscheidende Tore. Bei den Bayern sollen sich intern zuletzt dennoch Zweifel breitgemacht haben, ob der Zwei-Meter-Mann einen möglichen Abgang von Weltfußballer Robert Lewandowski kompensieren könnte.
Dortmund scheint laut deutschen Medienberichten daher derzeit in Poleposition. Kalajdzic wollte die Gerüchte am Montag nicht kommentieren: "Ich habe schon bei der Admira gesagt, dass ich es hasse, zu spekulieren. Dann kommt eine Verletzung und du kannst alles wegschmeißen." Im Gegensatz zu den Stuttgartern hat sein Ex-Klub in Österreich den Klassenerhalt nicht geschafft. "Das Herz blutet, wenn das passiert", sagte Kalajdzic über den Admira-Abstieg. "Uns hätte das emotional umgebracht, wenn wir es nicht geschafft hätten."
In buchstäblich letzter Minute vermied Stuttgart aber noch die Relegation, Kalajdzic hatte daher zuletzt etwas unverhofft eine zusätzliche Woche frei. Er verbrachte sie teilweise mit seiner Freundin bei deren Familie in Kroatien. Gegen ihre Heimat will er am Freitag in der Nations League in Osijek unbedingt für Österreich auflaufen. "Wenn ich ein Tor schieße und Kroatien gewinnt, ist es für sie okay." Aber wenn er ein Tor schieße und das nicht der Fall sei, "dann brauche ich mich zu Hause nicht blicken lassen", scherzte der Angreifer mit serbischen Wurzeln.