Vor dem letzten Spiel der Saison in der Meistergruppe stand beim WAC das große Abschiednehmen auf dem Programm. Mit Manuel Kuttin, Sven Sprangler, Kai Stratznig, Alexander Kofler, Christopher Wernitznig und Michael Liendl werden zumindest sechs Spieler den Verein verlassen. Kapitän Liendl und Goalie Kofler standen zum Abschied in der Startelf. Die Zuschauer bereiteten eine schöne Kulisse. Mit 6352 Fans war es das bestbesuchte Heimspiel der Wolfsberger in dieser Saison.
Die Gäste verzeichneten in einem zu Beginn ausgeglichenen Spiel die besseren Chancen. Dem WAC ist nicht genug eingefallen, um zu eigenen Möglichkeiten zu kommen. Am gefährlichsten wurde es nach ruhenden Bällen. Die Führung der Rapidler durch Marco Grüll (35.) war nicht unverdient. Im Gegenzug konnte Tai Baribo per Kopf die beste Möglichkeit der Lavanttaler verzeichnen.
Trainer Robin Dutt war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden und reagierte noch in der ersten Halbzeit. Eliel Peretz musste runter und wurde durch Dario Vizinger ersetzt. Der Kroate hatte wenig später den Ausgleich auf dem Fuß. Doch sein Schuss war zu zentral auf das Tor von Paul Gartler. Insgesamt war es in den ersten 45 Minuten zu wenig, um das große Ziel Platz drei noch ernsthaft angreifen zu können. Zumal es auch keine Schützenhilfe aus dem Parallelspiel gab.
Doch Rang vier und damit ein Saisonende war aus eigener Kraft möglich. In der zweiten Hälfte kam der WAC mit Schwung aus der Kabine. Die Elf von Ferdinand Feldhofer verstand es, Räume engzumachen und wenig zuzulassen. Gartler verhinderte gegen Dominik Baumgartner die beste Chance. Die Rapidler hätten auf der Gegenseite das Spiel bereits entscheiden können.
Doch der WAC meldete sich mit einem Doppelschlag eindrucksvoll zurück. Liendl und Baribo kombinierten sich durch und der Israeli traf im Liegen zum Ausgleich (74.). Der eingewechselte Adis Jasic sorgte nach Ferserl von Vizinger nur eine Minute später für die Führung.
Mit den Fans im Rücken spielte die Dutt-Elf das Ergebnis nach Hause. Rang vier bedeutet die Qualifikation zur Conference League. Der WAC spielt zum dritten Mal in vier Jahren international. Riesig war der Stolz auf die Mannschaft in der Führungsriege. "So etwas ist einfach ein Wahnsinn, richtig emotional. Viele dieser Spieler sind wie meine Kinder, ich bin so stolz auf sie", sagte Präsident Dietmar Riegler unter Tränen.
Manager Markus Perchthaler konnte es kaum glauben, "weil wir ja in der Meistergruppe nicht so gut dabei waren, es am Ende noch herumgerissen haben. Dass wir wieder in Europa sind, ist eine tolle Sache für ganz Kärnten".