Der Wechsel von Salzburg-Stürmer Karim Adeyemi zum deutschen Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ist perfekt. Der 20-Jährige verlässt die "Bullen" als dreifacher Double-Sieger nach vier Jahren und erhält beim Revierklub einen ab Sommer gültigen Fünfjahresvertrag, wie beide Vereine am Dienstag mitteilten. Kurz zuvor war die grundsätzliche Einigung zwischen Dortmund und Manchester City über einen Wechsel von Erling Haaland nach England bekannt geworden.
Während für den Norweger, der Anfang 2020 ebenfalls aus Salzburg gekommen war, eine festgeschriebene Ablöse in Höhe von 75 Millionen Euro vereinbart sein soll, gibt es keine offiziellen Angaben über die Ablösesumme für Adeyemi. In Medienberichten war zuletzt von 30 bis 40 Millionen Euro die Rede. Es wäre ein Rekord in Österreichs Bundesliga. Im vergangenen Sommer ging Patson Daka um kolportierte 30 Mio. Euro von Salzburg zu Leicester City in die englische Premier League.
Auf Platz zwei der teuersten Transfers ins Ausland liegt Naby Keita, der 2016 um 29,7 Mio. zu Leipzig abwanderte. Insgesamt ist Salzburg in der Wechselbilanz unangefochten. Kein anderer österreichischer Klub schafft es aktuell, Spieler im zweistelligen Millionenbereich zu verkaufen. Adeyemi traf für Salzburg in 92 Pflichtspielen bisher 33 Mal und brachte es auch auf 23 Assists. Diese Saison ist er mit 19 Treffern auf dem besten Wege, die Torjägerkrone zu gewinnen.
Karim Adeyemi: "Nur wenig Zeit für Sentimentalitäten"
"Es ist nicht einfach für mich, jetzt so kurz vor dem Abschied die richtigen Worte zu finden. Ich habe in dieser Zeit so viel erlebt und so viel gelernt - manches davon kann ich irgendwie immer noch nicht ganz realisieren. Aber im Fußball bleibt nur wenig Zeit für Sentimentalitäten, denn schon geht es für mich einen Schritt weiter", sagte Adeyemi. Wichtig sei es ihm, den Verein als Double-Sieger zu verlassen. "Das fühlt sich großartig an", betonte der DFB-Teamstürmer.
Adeyemi war mit großen Vorschusslorbeeren ausgestattet im Sommer 2018 von Unterhaching nach Salzburg gewechselt. "Er war ein junger, witziger und höflicher Bursche mit enorm viel Talent", erinnert sich Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund. Drei Millionen Euro soll Österreichs Serienmeister damals für den 16-Jährigen überwiesen haben. Zwei Jahre später rückte der technisch starke und flinke Angreifer zu den Profis hoch.
Die Tore in Österreich und seine Auftritte in der Champions League blieben auch in der Heimat nicht verborgen. Adeyemi gab im vergangenen September sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft. Beim 6:0 gegen Armenien gelang ihm gleich ein Tor. Insgesamt hat er bisher drei Länderspiele für das A-Nationalteam absolviert.
"Als Spieler hat er sich in den vier Jahren bei uns großartig entwickelt und mit uns außergewöhnliche Dinge erlebt. Die vielen Titel, sein erstes Champions-League-Tor oder sein Treffer beim Debüt in der deutschen Nationalmannschaft sind sicher Meilensteine in seiner Karriere. Als Typ ist Karim jedoch der Alte geblieben, hat sein Wesen bis heute kaum verändert und ist immer noch derselbe bodenständige, gute Typ, der überall extrem beliebt ist - egal, ob in der Mannschaft oder bei den Fans", verlautete Freund.
Adeyemi trifft bei seinem neuen Klub mit Coach Marco Rose, Alexander Zickler, Rene Maric und Patrick Eibenberger (Athletiktrainer) auf etliche Ex-Salzburger.