Karim Adeyemi ist für vieles bekannt. Für seine Kopfballstärke allerdings nicht unbedingt. Dennoch reichten ein Meter und 80 Zentimeter aus, um gegen Adis Jasic schon in Minute zwei per Kopf die Führung zu erzielen. Nicht nur in dieser Situation, sondern beinahe über die gesamten 90 Minuten scheuten die Wolfsberger die Zweikämpfe. Von einem Punktgewinn oder gar einem Sieg war man meilenweit entfernt. Offensiv gelang nichts. Hinten war man nicht sattelfest. Nach einem Missverständnis zwischen dem weit außerhalb des Strafraums agierenden Alexander Kofler und Luka Lochoshvili wurde Adeyemi gegen Dominik Baumgartner ins Laufduell geschickt. Der WAC-Verteidiger war zwar früher am Ball, hämmerte die Kugel aber mit voller Wucht ins eigene Tor. Bezeichnend für das Spiel, der Treffer zählte aber wegen Abseits nicht.
Nach einem Ballverlust von Michael Liendl spielten die Salzburger einen Konter perfekt zu Ende. Adeyemi bediente Junior Adamu, der mit dem 2:0 keine Probleme hatte. Schon nach 37 Minuten war die Partie so gut wie entschieden. Langer Ball auf Adeyemi und der zukünftig wohl für Dortmund spielende Stürmer setzte Dominik Baumgartner mit einer Körpertäuschung auf den Boden und traf zum 3:0. Für die Wolfsberger hätte es durchaus noch schlimmer kommen können. Eliel Peretz brachte im Strafraum den schon einschussbereiten 20-Jährigen zu Fall. Rot und Elfmeter lautete die Entscheidung. Nicht der gefoulte Adeyemi, sondern Rasmus Kristensen trat und – und er trat den Ball über das Tor.
Trainer Robin Dutt nahm mit Amar Dedic, Matthäus Taferner und Luka Lochoshvili für David Gugganig, Michael Novak und Christopher Wernitznig in der Halbzeit gelbbelastete Spieler vom Feld. Auch die Salzburger wechselten schon früh dreimal. Auch der in der ersten Halbzeit überragende Adeyemi durfte wenig später vom Platz. Die heutige Angelegenheit war erledigt und so verlief auch der Rest des Spiels, das zu einer lockeren Trainingseinheit wurde. Der Ballbesitz des Meisters reichte bis an die 70 Prozent, der WAC war mit einem Mann weniger erst recht weit von einem Torerfolg entfernt. Wernitznig und Veratschnig kamen außerhalb des Strafraums zumindest zu Abschlüssen. Mit seinem ersten Tor in der Bundesliga setzte Oumar Solet den Schlusspunkt in einer einseitigen Partei.