Für Rapid ist es Verpflichtung, für die Wiener Austria eine mögliche Überraschung. Rang drei in der heurigen Bundesligasaison ist noch für beide Wiener Klubs und die Kärntner Vertreter WAC und Klagenfurt möglich. Mit einem Auswärtssieg im heutigen Wiener Derby könnte Rapid einen großen Schritt Richtung Play-off der Europa League machen. Damit hätte man eine internationale Gruppenphase fix, denn wer im Play-off zur Europa League ausscheidet, ist fix in der Conference League. "Wir wissen um was es geht, haben eine gute Energie in der Mannschaft. Wir wollen das Team sein, dass am Wochenende einen großen Schritt Richtung Platz drei macht, sind hoch motiviert", sagt Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer.

Der Steirer hat weiterhin erhebliche Personalsorgen. Sturmtank Ferdy Druijf - die Hütteldorfer wollen den Niederländer übrigens nach der Leihe im Sommer länger binden - wird verletzt ebenso fehlen wie Keeper Niklas Hedl, der gesperrt ist. "So einen Spieler wie Ferdy haben wir nicht direkt im Kader, aber wir werden schauen, wie wir die Ausfälle kompensieren", so Feldhofer. Youngstar Bernhard Zimmermann, ebenfalls bullig und mit Tempo ausgestattet, wird wohl in der Sturmzentrale in die Startelf rücken. Auch wenn Feldhofer die Torwartfrage noch offen hält, deutet alles auf das Comeback des Steirers Paul Gartler hin. Gartler überzeugte im Herbst vor allem auch international, ehe ihn Erkrankung und Verletzung zurückwarfen. Jetzt ist er wieder fit und will in alter Stärke zurückkommen.

Austria will wieder mit dem Siegen beginnen

Die Wiener Austria überraschte mit dem Einzug in die Meistergruppe in Anbetracht der finanziellen Schieflage im Klub ein wenig. Trainer Manfred Schmid verpasste den Violetten wieder eine Spiel-DNA die zur jungen Mannschaft passt. Da sind aber auch Rückschläge normal. Nach einer großartigen Siegesserie folgten nun sechs Spiele ohne Dreier. "Welcher Zeitpunkt wäre schöner, als im Derby wieder zu siegen zu beginnen?", so Schmid, in dessen Kader der Kärntner Alexander Grünwald sein letztes Karriere-Derby bestreiten wird.

Im Mittelfeld wird es bei der Heimmannschaft vor rund 15.000 Fans aber knapp. Eric Martel (gesperrt) und Niklas Braunöder werden fehlen. Braunöder absolvierte nach einer Bänderverletzung erst wenige Trainingsminuten.

Die Erinnerung an das letzte Heimderby, das die Austria gewinnen konnte, ist süß, liegt aber weit zurück: Im Dezember 2018 wurde Rapid mit 6:1 abmontiert.