Mit Red Bull Salzburg gegen Benfica gab es in der UEFA Youth League zum ersten Mal eine Neuauflage eines Finales. 2017 standen sich beide Teams gegenüber. Damals drehten Patson Daka und Alexander Schmidt eine Führung der Portugiesen. Der Titel in der "Nachwuchs-Champions-League" ging damals sensationell an Salzburg. Fünf Jahre danach war vor den Augen von Salzburger-Trainer Matthias Jaissle und Portugal-Legende Rui Costa eine Überraschung in weiter Ferne.
Die hoch veranlagten Techniker aus Lissabon erwischten einen Blitzstart und gingen schon in Minute zwei durch Martim Neto in Führung. Die Salzburger kamen in der Anfangsphase kaum in Ballbesitz. Schlussmann Adam Stejskal bekam bei einem Schuss von Henrique Araújo noch die Faust in die Luft und konnte abwehren. Wenig später konnte der 20-Jährige auf 2:0 erhöhen (15.). Trotz früher Zwei-Tore-Führung pressten die Portugiesen sehr hoch und ließen keinen Zweifel daran, wer nach 90 Minuten die Trophäe in die Höhe strecken wird. Die Mannschaft von Rene Aufhauser konnte sich vom frühen Schock lange Zeit nicht erholen. Ein Fehler in der Hintermannschaft ermöglichte Roko Simic einen Schuss vom Sechzehner. Benfica-Goalie André Gomes konnte parieren. Kapitän Lukas Wallner hätte per Kopf nach einer Ecke verkürzen können. Kurz vor dem Halbzeitpfiff legte sich Simic alleine vor Gomes den Ball zu weit vor.
Nach Wiederanpfiff blieb Benfica das bessere Team. Cher Ndour machte mit dem dritten Tor des Spiels schon früh alles klar (53). Nach dem 4:0 durch Araújo drohte es für die Salzburger ganz bitter zu werden. Zwei Benfica-Spieler genügten, um die gesamte Bullen-Abwehr auseinanderzunehmen (57.). Die in allen Belangen überlegenen Portugiesen legten noch die Treffer vier, fünf und sechs nach.
"Wir waren nicht so scharf wie im Halbfinale und der Gegner war um eine Stufe stärker. Das tut jedem weh, wenn man so knapp davor ist, mir persönlich geht’s genauso. Wir wollten natürlich diesen Titel und haben auch alles dafür investiert. Die Burschen werden das insgesamt Geleistete nach ein paar Tagen verstehen, wenn Eindrücke von zu Hause kommen, von Familie und Freunden, die wirklich stolz sind", sagte Trainer Aufhauser kurz nach dem Spiel.
Trotz dieser Abfuhr ist die Finalteilnahme als weiterer Meilenstein in der Nachwuchsarbeit der Salzburger zu werten. Benfica holte sich nach drei Finalniederlagen den ersten Titel.