In Wolfsberg stand für beide Mannschaften viel auf dem Spiel. Sturm will Platz zwei bis zum Saisonende verteidigen und dem WAC drohte, die Grazer bei einer Niederlage schon früh in der Meistergruppe aus den Augen zu verlieren. Dementsprechend vorsichtig sind es die Mannschaften von Robin Dutt und Christian Ilzer angegangen. Die Gäste versuchten es in der Anfangsphase mit schnellen Bällen auf Rasmus Höjlund. Einmal musste WAC-Schlussmann Alexander Kofler per Kopf retten.
Bis zur ersten richtigen Chance dauerte es 25 Minuten. Anderson Niangbo prüfte Kofler mit einem Schuss vom Strafraum. Wenig später nützte Sturm einen Fehler der WAC-Abwehr. Amar Dedic verlor den Ball gegen den pressenden Alexander Prass, Manprit Sarkaria ließ im Strafraum den nach Nasenbeinbruch mit Maske spielenden Luka Lochoshvili aussteigen und erzielte die Grazer Führung.
Kurzfristige Änderungen
Beide Teams hatten kurzfristig auf Stammspieler verzichten müssen. Beim WAC fiel Eliel Peretz mit muskulären Problemen aus, aufseiten der Grazer fühlte sich Jakob Jantscher vor dem Spiel nicht wohl und nahm nur auf der Bank Platz. Christopher Wernitznig bzw. Niangbo rückten in die Startelf.
Die Wolfsberger brauchten ihre Zeit, um ins Spiel zu finden. Nach einem Eckball setzte Tai Baribo den Ball knapp neben das Tor, Christopher Wernitznig hatte nach schöner Flanke von Michael Liendl ebenfalls den Ausgleich auf dem Kopf. Die Grazer hatten Glück, mit der knappen Führung in die Pause gekommen zu sein. David Affengruber verlor am Strafraum den Ball, Liendl steckte auf Baribo durch und der israelische Neo-Nationalspieler scheiterte alleine an Jörg Siebenhandl.
Sturm erhöht nach der Pause
Die vergebenen Chancen der Gastgeber rächten sich nur kurz nach Wiederanpfiff. Sturm schaltete sehenswert um. Den an sich nicht optimalen Pass von Sarkaria in den Strafraum auf Niangbo konnte Michael Novak nicht wirklich klären, und so landete der Ball wieder bei Sarkaria, der dieses Mal Rasmus Höjlund einsetzte. Der Stürmer traf aus der Drehung. Vom WAC kam in dieser Phase wenig. Es fehlte etwas an Dynamik und die entscheidenden Zweikämpfe gingen verloren. Siebenhandl musste bei einem Schuss von Wernitznig Richtung langes Kreuzeck nur einmal eingreifen.
Mit der Führung im Rücken ließen die Grazer nichts anbrennen. Der WAC vermittelte nicht den Eindruck, als könnte er das Spiel noch drehen. Ein 3:0 durch Höjlund wurde nach Eingriff des VAR wegen Handspiels aberkannt. Mit Harald Lechner stand übrigens jener Schiedsrichter auf dem Feld, der den Grazern zum Auftakt der Meistergruppe gegen Salzburg als Videoschiedsrichter zwei Elfmeter vorenthalten hatte. Das Spiel wurde anschließend clever zu Ende verwaltet. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit landete ein Kopfball von Dominik Baumgartner noch an der Latte.
Für den WAC war das 0:2 die dritte Niederlage im dritten Spiel der Meistergruppe. Sturm lässt die Wolfsberger nunmehr schon sechs Punkte hinter sich.