Italien oder Portugal? Nur eine der beiden Topnationen kann im Dezember zur Weltmeisterschaft fahren. Möglicherweise muss die Endrunde sogar auf beide verzichten. Denn zuvor müssen die zahlreichen Starspieler auf beiden Seiten im Halbfinale der Play-offs gegen Nordmazedonien bzw. die Türkei bestehen. Erst dann wartet das große Finale.

Im Land des amtierenden Europameisters ist die Euphorie nach dem Titelgewinn im Finale gegen England schnell der bitteren Realität gewichen. Schon bei der WM 2018 sind die Italiener an der Qualifikation gescheitert. Damals waren die Schweden im Play-off eine zu große Hürde. Trainer Roberto Mancini muss heute vor allem in der Defensive improvisieren und wohl auf die komplette A-Viererkette verzichten. Wie man es von den selbstbewussten Italienern kennt, wurden die kommenden Tage zur „Woche der Leidenschaft“ ausgerufen. „Wir können es uns nicht leisten, die WM zu verpassen“, stellt Mittelfeldspieler Marco Verratti klar. Sein Trainer wurde sogar noch deutlicher: "Wir werden zur WM fahren und wir wollen sie gewinnen", lässt Mancini keine Zweifel an einer Teilnahme.

Dass sich Portugal nicht über die Gruppenphase qualifiziert hat, liegt zum Teil auch am Fehlen von Torlinientechnologie und Videoschiedsrichter in den Gruppenspielen. Im entscheidenden Spiel um Platz eins gegen Serbien erzielte Cristiano Ronaldo in der Nachspielzeit den vermeintlichen Siegestreffer. Der Schiedsrichter wollte den Ball nicht über der Linie gesehen haben, die TV-Bilder bewiesen das Gegenteil.