Es hat leider nicht sollen sein. Ein stark aufspielender WAC zeigte die beste Leistung in diesem Jahr und zwang Salzburg ins Elfmeterschießen. Dort zeigten die Bullen keine Schwächen und blieben makellos.

Die Wolfsberger legten einen Blitzstart hin. Michael Liendl hatte den Ball in Schussposition auf dem starken Linken. Der Kapitän steckte genial auf Matthäus Taferner im Strafraum durch, der zur Führung vollendete. Weniger als zwei Minuten waren gespielt. Das wichtigste Tor in der Karriere des erst 21-Jährigen, der in der Liga nicht gerade als Torjäger bekannt ist. Der WAC setzte die gute Anfangsphase fort und war von Beginn an die bessere Mannschaft. Dario Vizinger kam zu weiteren Chancen, immer wieder erspielte man sich Ecken. Die Wolfsberger waren in allen Belangen überlegen.

Die neu formierte Viererkette mit Rückkehrer Jonathan Scherzer links und Michael Novak rechts stand sicher. Das Mittelfeld war kompakt und vorne sorgten Thorsten Röcher und Dario Vizinger (Tai Baribo musste auf die Bank) für Unruhe. Man zeigte jene mannschaftliche Topleistung, die es für einen Sieg gegen Salzburg auch braucht. Von den Bullen – die nach 17 Minuten Noah Okafor für den verletzten Karim Adeyemi brachten – war in den gesamten ersten 45 Minuten nicht wirklich was zu sehen. Der Titelverteidiger und Seriensieger musste ohne einzige Chance in die Kabine. Eine ungewohnte Situation für Trainer Matthias Jaissle.

Wie zu erwarten, kamen die Salzburger stärker aus der Kabine. Doch auch damit wusste der WAC umzugehen. Brenden Aaronson verzeichnete nach 62 Minuten die erste nennenswerte Chance. Seine Direktabnahme nach einer Flanke ging über das Tor von Alexander Kofler. Ab diesem Moment setzten die Bullen mit Maurits Kjaergaard und Benjamin Šeško als frische Kräfte langsam aber doch zum Offensivlauf an. Vor allem mit Šeško hatte die Defensive auch gleich einiges zu tun. In der 77. Minute erzielte der 18-Jährige nach starker Vorarbeit von Rasmus Kristensen den Ausgleich. Entlastungen oder gar Konter gab es in dieser Phase des Spiels aber nicht.

Erst nach dem Gegentreffer ging das Spiel auch wieder in die andere Richtung. Dadurch konnte auch Salzburg vom eigenen Tor ferngehalten werden. Nach 90 Minuten blieb es beim 1:1. In der Verlängerung wollte wie so oft keine Mannschaft zu viel riskieren. Die ersten 15 Minuten verliefen ohne Topchancen. Im zweiten Teil war der WAC dem entscheidenden Treffer gefühlt näher. Eliel Peretz und Baribo hatten ihre Chancen. Torschütze Šeško sah in Minute 117. für gefährliches Spiel glatt Rot. Salzburg dürfte nicht unglücklich gewesen sein, ins Elfmeterschießen zu kommen.