Eine Niederlage, die sich dank Schützenhilfe aus Graz wie ein Sieg anfühlt. Zwar verlor Austria Klagenfurt in Wien verdient, weil Sturm aber in Ried ein Last-Minute-Ausgleich gelang, bleibt Klagenfurt als Sechster oben und spielt in der Meisterrunde, während Ried unten spielen muss. Der Start in Wien verlief eigentlich ordentlich. Eine wahre Bundesliga-Traumkulisse von 20.000 Fans schüchterte die Austria Klagenfurt im Grunddurchgangsfinale bei Rapid nicht ein. Auch wenn die Hütteldorfer das Spiel an sich rissen, so war das Team von Peter Pacult im Konter brandgefährlich. Bereits nach 75 Sekunden war Alex Timossi Andersson auf und davon, scheiterte aber mit einem Querpassversuch, anstatt selbst auf das Tor von Niklas Hedl zu feuern. Den Blitzstart in eine temporeiche Partie unterstrich auf der Gegenseite Robert Ljubicic, dessen Abschluss nach einer Ecke allerdings zu zentral und direkt in die Arme von Phillip Menzel ausfiel (4.). Nur eineinhalb Minuten steckte Marco Grüll nach sehenswertem Demir-Solo auf Ljubicic durch, den die Kugel aus fünf Metern über das kurze Kreuzeck setzte. Einige Annäherungsversuche später war es dann aber so weit mit der Rapid-Führung. Ein langer Ball fand Youngster Bernhard Zimmermann im Strafraum, der Thorsten Mahrer in Schach hielt und zum 1:0 volley abschloss.
Obwohl Rapid führte, kam die Austria in der Folge auch mit Passstafetten über mehrere Stationen geordneter ins Spiel. Draus resultierte nach 25 Minuten ein gut angetragener Schuss von der Strafraumgrenze von Turgay Gemicibasi, den Hedl allerdings bändigen konnte. Dass man zur Pause noch im Spiel war, das war allerdings dem Gestänge zu verdanken. Nach sehenswerter Rapid-Kombination verhinderte die Stange nämlich einen Treffer von Grüll (40.).
Verloren und am Ende doch gejubelt
Dafür gab es nur zwei Minuten nach Wiederbeginn einen echten Sitzer im Allianz Stadion, das von beiden Fan-Blöcken in grünen beziehungsweise violetten Pyro-Rauch gehüllt war. Markus Pink war plötzlich auf und davon, sein Versuch, den Ball über Hedl zu spitzeln, ging aber nicht auf. Und nachdem auch ein Greil-Abschluss von der Strafraumkante nicht den Weg ins Tor fand, fing sich Grün-Weiß wieder. Und das mit Wucht. Marco Grüll tankte sich in den Strafraum und legte auf Zimmermann ab, der in seinem erst zweiten Bundesligaspiel mit einem satten Hammer unter die Latte prompt einen Doppelpack schnürte (57.). Die Chance, noch einmal heranzukommen, hatte Pink mitten im Einleiten der Rapid-Viertelstunde. Er kam Hedl bei einer flachen Hereingabe zuvor, die Kugel verhungerte aber kurz vor der Linie, wo sie Ljubicic klärte. Auf der Gegenseite verpasste Ferdy Druijf die endgültige Entscheidung, setzte den Ball in der 83. Minute nur an die Latte.
Am 0:2 konnten die Klagenfurter, die in der Schlussphase sämtliche Offensiv-Akteure von der Bank brachten, zwar nichts mehr ändern, Sturm sei Dank geht es aber in die Meisterrunde mit Salzburg, WAC, Austria Wien, Sturm und Rapid.