Zwei Nationen fehlten bei der Eröffnungszeremonie der Paralympics. Wobei, sie fehlten niemandem, sie waren einfach nicht mehr da. Russland und Weißrussland haben noch vor Beginn das Land verlassen. Das war auch die Folge eines bemerkenswerten Schulterschlusses der verbleibenden 46 Länder, die ihre Farben am Freitag stolz durch das imposante Oval des Pekinger Vogelnests trugen. Das Zeichen der Einheit setzte sich mit einem besonders herzlichen Empfang für die Mannschaft der Ukraine fort. Und das in einem so gut wie ausschließlich von Chinesen besuchten Stadion. Zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele vor einem Monat wurde Wladimir Putin hier selbst noch mit Applaus empfangen. Die Ukrainer bedankten sich mit in die Höhe gestreckten Fäusten als Zeichen der Stärke für den Empfang. Auf Jubel wurde verzichtet. Zumindest eine Zeit lang befinden sich die Menschen hier in Sicherheit.

Für Österreich gingen Markus Salcher und Barbara Aigner voran. Beide konnten sich am windbedingt trainingsfreien Tag auf diese Aufgabe freuen. Nach den Chilenen war es so weit. Team Rot-Weiß-Rot zog strahlend und mit kleinen Österreich-Fahnen winkend durch die Arena. Vor allem für die vielen erstmaligen Teilnehmer bei Paralympics wie die Aigner-Geschwister oder die erst 15-jährige Elina Stary war dieser Auftritt alleine schon eine Reise wert. Für Salcher wird es nur wenig später wieder ernst. Der 30-jährige Kärntner steht rund zwölf Stunden nach der Zeremonie schon in der Abfahrt am Start.

IPC-Präsident Andrew Parsons eröffnete die Spiele mit einer Botschaft des Friedens. Er sei erschrocken darüber, was gerade in der Ukraine passiert. "Das 21. Jahrhundert ist das Zeitalter des Dialoges und nicht von Hass und Krieg", sagte Parsons, der seine Rede mit einem lauten "Peace" beendete.