Es waren bedrückende Szenen, die sich am Sonntag in der Generali-Arena beim Spiel zwischen Austria Wien und WAC abgespielt haben. Austria-Mittelfeldspieler Georg Teigl wurde von WAC-Debütant Nikolas Veratschnig unabsichtlich mit dem Knie am Kopf erwischt und "verschluckte" dabei seine Zunge. Der Georgier Luka Lochoshvili erkannte den Ernst der Lage am schnellsten, öffnete den Mund des 31-Jährigen, befreite dessen Zunge "erst im letzten Moment" und wurde so vielleicht sogar zum Lebensretter. Es war nicht das erste Mal, dass Lochoshvili in einer solchen Situation war. "Das ist mir schon einmal passiert. Ich wusste genau, was zu tun ist und war ganz ruhig", sagte der 23-Jährige.
Aber was genau tut man in diesem Notfall? "Das Gleiche, was man in jedem Erste-Hilfe-Kurs lernt und bei jedem Bewusstlosen tut: Man schaut, ob der Atemweg frei ist, wenn nicht, den Kopf weg vom Körper Richtung Nacken überstrecken – und wenn der Betroffene wieder atmet, bringt man ihn in die stabile Seitenlage, damit Sekrete, Erbrochenes oder Blut ablaufen können", erklärt Georg Rath, Chirurg und diplomierter Sport- sowie Notarzt, "dann bringt man den Kopf wieder in eine überstreckte Position, damit die Zunge nicht erneut nach hinten rutscht."
Es gibt aber auch eine zweite Variante, die hilfreich sein kann, falls die Kiefermuskeln verkrampft sind und sich der Mund nicht öffnen lässt, schildert der ehemalige GAK-Mannschaftsarzt: "Beim Esmarch-Handgriff kniet man sich hinter den Betroffenen, legt die Daumen aufs Kinn und die restlichen Finger unter die Kieferknochen, dann drückt man den Unterkiefer nach vorne und das Kinn nach unten. Doch diese Variante ist komplexer und sollte nur von qualifiziertem Fachpersonal ausgeführt werden", sagt Rath.