Nach einem enttäuschenden Einzel hat Felix Leitner seinem Frust freien Lauf gelassen und mit seiner Kritik am vorhandenen Material eine kleine Lawine losgetreten. Tags darauf ruderte der 16. (zwei Minuten und 54 Sekunden Rückstand bei nur einem Schießfehler) zurück. Die Diskussion will man im Trainerteam kleinhalten. "Das Technikerteam arbeitet von früh bis spät. Natürlich sucht man immer die Granate, da kann man an einem Tag auch einmal danebenliegen", sagt Damen-Cheftrainer Gerald Hönig. Sein Team geht am Freitag neben Lisa Hauser, Julia Schwaiger und Katharina Innerhofer erstmals auch mit der nachgereisten Kärntnerin Dunja Zdouc in den Sprint.

Der Schießstand hat, vor allem bei Wind, seine Tücken. Was die Korrekturen, also das Drehen der Rasten, betrifft, braucht es Konsequenz von Athletinnen und Athleten. Bisher hinkt man aber nicht nur am Schießstand, sondern auch in der Loipe den Zielen hinterher. "Das ist unser selbst verdientes Elend. Nach der Vorsaison sind die Erwartungshaltungen gestiegen", sagt Hönig.

Bei den Herren fiel für den Sprint am Samstag die Wahl auf Simon Eder, Felix Leitner, David Komatz und Patrick Jakob. Für Cheftrainer Ricco Groß gibt es noch genügend Möglichkeiten, um sich ein Stück weit zu rehabilitieren. "Natürlich hinterfragt man sich immer, wenn es nicht läuft", sagt der Deutsche. Das Thema mit dem Material sei aber erledigt. Leitner sei so kurz nach einem enttäuschenden Rennen über das Ziel hinausgeschossen.

Zu den Favoriten auf eine Medaille zählt das Männer-Quartett nicht. Wichtig wäre zumindest, sich eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung zu erarbeiten. "Läuferisch sind wir hinten nach. Das Ziel wäre ein Platz unter den ersten 15", sagt Eder.