Knappe Siege schweißen zusammen. Beim WAC scheint das gar nicht mehr nötig zu sein. Schon seit Saisonbeginn schwärmen die Spieler von der Stimmung im Verein. Ein Gradmesser dafür ist oft auch die Reaktion jener, die nicht immer über die volle Distanz auf dem Platz stehen.
Thorsten Röcher war zu Saisonbeginn Fixstarter im Angriff. Am Tag vor dem Cup-Viertelfinale gegen Ried teilte ihm Robin Dutt mit, dass Dario Vizinger gegen den FAC den Vorzug bekommt. Die Reaktion brachte den Trainer ins Schwärmen. „Thorsten identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem Verein und hat den WAC ganz vorne stehen und nicht sich selbst“, sagt Dutt.

Das gelte für den gesamten Kader und sei auch der Grund dafür, warum man so knappe Erfolge wie das 4:2 nach Verlängerung gegen den Zweitligisten am Freitag einfahren kann. „Da haben wenige Minuten über ein mögliches Halbfinale entschieden. Wenn es brennt, dann hauen sie sich noch einmal rein. Den Zusammenhalt spürst du bei uns“, sagt Dutt. Was die Wahl der Startformation betrifft, hätte es besser nicht laufen können. Vizinger und Röcher (in der 117. Minute) haben beide getroffen.

Der Lohn dafür ist der zweite Halbfinaleinzug in Folge. Am Sonntag findet die Auslosung statt. Auch wenn Salzburg im letzten Viertelfinalspiel gegen den LASK noch im Einsatz ist: Es muss nicht unbedingt ein Duell mit dem Titelverteidiger und Serienpokalsieger werden. „Da muss man ehrlich sein, alles außer Salzburg“, sagt Kapitän Michael Liendl. Auch wenn man die Bullen nicht zwingend im Halbfinale braucht, gebe des dennoch Wege, sie zu schlagen. Austria Klagenfurt hat das als bisher einzige Mannschaft in Österreich heuer vorgezeigt.

Für Dutt steht ein Heimspiel ganz oben auf der Wunschliste. Egal gegen wen, man wolle ohnehin beide Spiele gewinnen. Dann hoffentlich wieder mit mehr Zuschauern im Stadion. Am Freitag haben – wohl der 2G- und PCR-Test-Pflicht geschuldet – nur etwas mehr als 500 Gäste anstatt der zumindest erlaubt gewesenen 2000 den Weg in die Lavanttal Arena gefunden.