Effizienter als der WAC kann man im Fußball kaum sein. Ein Traumtor und zwei starke Umschaltmomente reichten aus, um Sturm Graz in die Knie zu zwingen. Ex-WAC-Trainer Christian Ilzer verstand die Welt nicht mehr. "Ich habe selten ein Spiel gesehen, in dem eine Mannschaft so dominant war und dann 0:3 verloren hat." Das Spiel sei ein Spiegelbild der aktuellen Situation der Grazer.
Ganz anders sieht die Situation derzeit in Wolfsberg aus. Der WAC feierte seinen vierten Liga-Sieg in Folge. Da kümmert die Statistik kaum jemanden. "Scheißegal, wie oft wir auf das Tor geschossen haben. Wenn du effizient bist, dann gehst du meistens als Sieger vom Platz", sagt Kapitän Michael Liendl, der in der 16. Minute mit einem Schuss ins Kreuzeck die Führung erzielte kurz nach dem Spiel. "Fast noch besser als gegen Klagenfurt", freute sich Liendl. In dieses Eck des Tores in der Merkur Arena hat der 36-Jährige auch in der Europa League gegen die AS Rom schon besonders sehenswert getroffen.
Dass Liendl Traumtore kann, hat er zuletzt auch im Kärntner Derby bewiesen. "Wir haben uns alle wieder geschreckt, als der Ball im Kreuzeck war", freut sich auch Mittelfeldkollege Mario Leitgeb. Der Kapitän zeige nicht nur mit Toren, sondern auch mit seinem Einsatz auf dem Platz, wie wichtig er für die Mannschaft ist. "Viele sehen oft nicht, wie viel er rackert", sagt Leitgeb.
WAC-Trainer Robin Dutt hat gleich nach dem Spiel einen Blick auf die Statistik geworfen. "Ich weiß, dass sie in allen Bereichen für Graz spricht, aber wir waren eben sehr effektiv. Geholfen hat auch unser Zusammenhalt und unser Selbstvertrauen", sagt Dutt. Der Druck der Grazer war groß. Mit den Umschaltmomenten war der Trainer nicht zufrieden. Da hätte die Mannschaft mehr Torchancen kreieren müssen. Am Feiertag gibt es trainingsfrei. In der nächsten Runde kommt Rapid in die Lavanttal-Arena.