Der Stabilisator im Mittelfeld. So wird Mario Leitgeb von vielen innerhalb und außerhalb des Vereins gesehen. Uneingeschränkt zufrieden ist der 33-Jährige damit nicht. „Das klingt so defensiv. Ich habe ja auch gern den Ball“, sagt Leitgeb. Fest steht: Seit dem der „Sechser“ seine aus der Vorsaison mitgebrachte Rot-Sperre abgesessen hat, ist der WAC ungeschlagen. In jenen drei Spielen gab es ein Unentschieden und zwei Siege. Es läuft seit der Rückkehr, könnte man sagen. „Ganz so ist es nicht. Wir waren auf einem guten Weg und die Mannschaft hat sich immer weiter gesteigert. Ich habe versucht, meinen Teil beizutragen“, gibt sich Leitgeb bescheiden. Auch Trainer Robin Dutt ist froh, einen seiner Führungsspieler zurück auf dem Feld zu haben. „Er ist ein absolut wichtiger Spieler für uns und hat wieder Stabilität hineingebracht“, sagt der Deutsche. Mit jetzt acht Punkten konnte der WAC unter dem neuen Trainer heuer zwei Zähler mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr einfahren.
Gegen Hartberg soll heute der nächste Dreier folgen. Die Steirer haben während der Länderspielpause mit Felix Luckeneder und Sascha Horvath (beide LASK) zwei Stützen verloren und diese mit Donis Avdijaj (AEL Limassol, Zypern) und Nemanja Belakovic (Spartaks Jurmala, Lettland) ersetzt.
Der WAC hat die spielfreie Zeit für Arbeit im physischen Bereich genutzt und um den von Dutt mitgebrachten taktischen Plan weiter zu verfolgen. „Er hat einen irrsinnig guten Draht zur Mannschaft gefunden. Er redet viel und jeder weiß, wo er steht“, erzählt Leitgeb. Änderungen sind im Spiel gegen den Ball passiert. Der Ballbesitz spielt eine zentralere Rolle. Derzeit scheint sich die Formation mit einer variablen Raute im Mittelfeld sowie einer Doppelspitze gefestigt zu haben.
Auch während der sieglosen Zeit zu Beginn der Saison und dem Abrutschen ans Tabellenende hat Dutt immer wieder die gute Stimmung beim Training betont. „Wenn man dann auch noch gewinnt, geht es natürlich noch etwas leichter. Die Mannschaft hat aber auch schon davor gemerkt, dass es vorangeht“, sagt Leitgeb.
Abgesehen vom Maß der Dinge Red Bull Salzburg geht es in der heimischen Bundesliga heuer gefühlt noch enger als ohnehin schon zu. Zwei Spieltage reichten den Lavanttalern, um von Platz 12 ins obere Play-off zu springen. Dort will man sich nun festsetzen. „Es geht so unglaublich schnell. Gerade waren wir noch Abstiegskandidat und jetzt sind wir vorne dabei. Auch heute werden wieder Kleinigkeiten entscheiden“, ist sich Leitgeb sicher. Die Startformation dürfte bei den Wolfsbergern unverändert im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel in Altach bleiben.
Nicht mit dabei sein wird beim Heimspiel Neuzugang Augustine Boakye. Der 20-Jährige soll nach seiner Ankunft aus Ghana Stück für Stück an die Mannschaft herangeführt werden.