Die Champions League wäre für Rapid ohnehin eine Nummer zu groß gewesen. Da war man sich wohl auch in Hütteldorf einig. Doch die durch den Vizemeistertitel mögliche Qualifikation für die Königsklasse hätte als vereinfachter Weg in die Gruppenphase der Europa League dienen können. Daraus wurde nichts. Gegen Sparta Prag kam trotz 2:1-Heimsieg im Rückspiel das Aus. Die Tschechen sind dadurch (nach einer Niederlage im Champions-League-Play-off gegen AS Monaco) fix in der Europa League. Rapid muss dagegen heute (Anpfiff 21 Uhr) einen Umweg über Saria Luhansk gehen.
"Keine Mannschaft in Österreich hat diese Belastung gehabt wie wir im Moment. Da will ich die Spieler nicht in Schutz nehmen, da muss man die Kritik hinnehmen", sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer nach der jüngsten Niederlage in der Bundesliga. Nach dem schlechtesten Saisonstart seit 27 Jahren mit nur vier Punkten aus vier Spielen herrscht bei den Grün-Weißen bereits Alarmstimmung. Gegen den dritten der abgelaufenen ukrainischen Meisterschaft ist ein weiterer Ausrutscher verboten. "Wir müssen uns steigern", ist sich Kühbauer bewusst.
Rapid geht dennoch als Favorit in das Duell. Neben dem stärker einzuschätzenden Kader steht den Wienern auch kein richtiges Auswärtsspiel bevor. Luhansk trägt seine "Heimspiele" seit den Wirren der Krim-Annexion vor sieben Jahren im 400 Kilometer entfernten Saporischschja aus. Ein Schicksal, wie es schon Champions-League-Stammgast Schachtar Donezk ereilte. In Luhansk sind die pro-russischen Machthaber bestrebt, Sorja aus dem Bewusstsein zu tilgen.