Der WAC ließ sich von der Kulisse in Wien Hütteldorf nicht beeindrucken, war zu Beginn sofort in dieser Begegnung. Nach fünf Minuten hätte es auch schon fast geklingelt. Einen Heber in den Strafraum von Michael Liendl konnte Thorsten Röcher per Kopf allerdings nur über und nicht in das Gehäuse von Richard Strebinger weiterverarbeiten. Nur Sekunden später musste der Rapid-Keeper bei einem Dedic-Abschluss tief ins kurze Eck abtauchen, um die WAC-Führung zu verhindern. In Minute neun kombinierten sich plötzlich Tai Baribo und Matthäus Taferner munter durch den Rapid-Strafraum. Maxi Hofmann stoppte Taferner mit einer riskanten, aber perfekt ausgeführten Grätsche in letzter Sekunde. Bereits nach zehn Minuten hatten sich die ideenlosen Hausherren das erste Pfeifkonzert ihrer Fans eingehandelt. Mitten in die gellenden Pfiffe köpfelte Baribo vor der West-Tribüne die Kugel um Zentimeter am Tor vorbei.
Nach einer Viertelstunde entschied sich Rapid, doch am Spiel teilzunehmen und das hätte beinahe prompt gefruchtet. Kelvin Arase tänzelte durch die WAC-Abwehr und traf nach 16 Minuten. Der VAR schritt ein, Schiedsrichter Alexander Harkam erkannte im Videostudium, was beim WAC sowieso schon jeder gesehen hatte – nämlich ein vorangegangenes Foul an Michael Liendl durch Maxi Ullmann – und ließ den „Einser“ wieder von der Anzeigetafel streichen. Das Stadion reagierte mit Pfiffen und Schimpftiraden in einer Intensität, wie es wohl nur der „Block West“ zustande bringt. Fünf Minuten später jubelten die Wiener doch. Manuel Kuttin hatte zweimal gegen Ullmann abwehren können, den zweiten Abpraller verwertete Taxi Fountas dann aber doch zum 1:0 der Hausherren. Das hemmte auch den zuvor so explosiven WAC, der natürlich gut und gerne mit einem Remis in die Pause gehen hätte können. Doch auch ein Kopfball von Baribo nach Liendl-Ecke fiel eben auf die Stange und nicht ins Tor.
Nach der Pause zeigten die Wölfe, dass sich ineffizient und inferior nie vertragen können. Da brach dann nämlich die WAC-Verteidigung in sich zusammen. Der flinke Grieche im Rapid-Dress fand daran gefallen und bedankte sich binnen 40 Sekunden mit zwei Treffern und verließ nach seinem Hattrick mit einem frechen Grinsen in Richtung Kuttin den Platz. Dieser toxische Fehler-Mix im Spiel der Wolfsberger war dann auch in den letzten 30 Minuten unmöglich wieder gut zu machen. Im Gegenteil: Die Wölfe waren am Ende mit den drei Gegentoren gut bedient und hatten Glück, dass der ein oder andere Kuttin-Patzer keine Konsequenzen mehr hatte.