Einsatzzeiten und Spielpraxis sammeln stehen für Leihspieler neben dem sportlichen Erfolg an oberster Stelle. Dieser Schachzug ist für Amar Dedic bisher aufgegangen. Durch die Verletzung von Routinier Michael Novak – dessen Rückkehr aufgrund von Rückenproblemen noch nicht absehbar ist – wird der 18-Jährige aus der Red-Bull-Schule nach Plätzen in der Startelf in allen vier Vorbereitungsspielen und dem Pflichtspielauftakt im Cup auch im morgigen Derby gegen die Austria Klagenfurt auf dem Rasen stehen.
„Die Nervosität steigt natürlich von Tag zu Tag. Ich erwarte einen starken und aggressiven Gegner. Wir werden unsere Bestleistung abrufen müssen“, sagt Dedic. Beim 3:0 gegen den Wiener Sport-Club in der ersten Runde des ÖFB-Cups konnte der Linksfuß auf der rechten Seite mit dem Führungstreffer schon seinen Offensivdrang unter Beweis stellen konnte.
Der Schritt nach Wolfsberg sei nicht nur deshalb der richtige gewesen. Das positive Gefühl nach den ersten Gesprächen mit Trainer Robin Dutt und bei der Unterzeichnung des zwölfmonatigen Leihvertrages habe sich bestätigt. „Ich habe von Anfang an das Vertrauen bekommen und bin sehr froh, hier sein zu dürfen. Die Kollegen haben mich sofort gut aufgenommen. Es war nicht schwer, mich einzuleben“, sagt Dedic, der von Wolfsberg aus immer wieder auch seine in Graz lebende Familie besuchen kann. Der Einstand wurde mit einem mittlerweile obligatorischen Ständchen vor der Mannschaft bereits erledigt. „Irgendwas Österreichisches. Keine Ahnung, was das genau war“, wurden die Erinnerungen an den Auftritt schnell wieder verdrängt.
Immer wenn der bosnische U21-Nationalspieler gegen die Violetten antritt, dann sind Tore fast schon garantiert. In den vier Spielen in der Zweiten Liga mit Liefering gegen Klagenfurt sind nicht weniger als 21 Treffer gefallen. „Sie sind ein unangenehmer Gegner. Wir sind aber gut auf sie eingestellt und auf alles vorbereitet“, sagt Dedic.
Die bisher angekündigten mehr als 10.000 Zuseher dürften für eine hitzige Stimmung sorgen. Viele Zweikämpfe seien vorprogrammiert. Es werde am Sonntag auch auf die stärkere Mentalität ankommen. „Ein Derby ist immer schwierig. Wir haben sicher auch die Einzelspieler, um das spielerisch lösen zu können“, ist Dedic von der Qualität im Kader der Wolfsberger überzeugt.
Neben dem 18-Jährigen gelten für morgen auch die ehemals Langzeitverletzten Eliel Peretz und Sven Sprangler als gefühlte Neuzugänge. Weiter unverändert ist die Lage bei Offensivhoffnung Augustine Boakye. Der Ghanaer konnte noch immer noch nicht in Österreich einreisen. Es bleibt offen, wann der 20-Jährige ins Geschehen eingreifen kann.
Rund 800 Fans des Wolfsrudels werden am Sonntag in Fan-Bussen vom Lavanttal nach Klagenfurt reisen.