Was bei Derby-Konkurrent Austria Klagenfurt augenscheinlich noch fehlt, ist breite Bundesliga-Erfahrung im Kader. Anders beim WAC, wo mit Kapitän Michael Liendl (35) und Christopher Wernitznig (31) zwei besonders hervorstechen. Der Dienstälteste im Wolfsrudel ist der gebürtige Villacher Wernitznig, der in sein zwölftes Bundesliga-Jahr geht, das achte davon durchgehend beim WAC. 207 seiner insgesamt 301 Bundesliga-Spiele absolvierte er für die Wolfsberger, erzielte dabei 20 Tore und bereitete 19 weitere vor. Ein Derby im Oberhaus hat auch er noch nicht erlebt: „Das ist etwas ganz besonderes und richtig toll, dass es gleich im ersten Spiel zu dem Duell kommt, weil auch in Klagenfurt die Euphorie groß ist. Wir freuen uns alle sehr auf Sonntag und auf die Fans.“
Die vielen Bundesligaspiele auf den Buckeln der WAC-Kicker „sind aber sicher ein kleiner Vorteil. Erfahrung bringt dir immer etwas und so viele Spieler, die schon Bundesligaluft geschnuppert haben, hat die Austria nicht“, weiß auch Wernitznig, der die Frage nach der Favoritenrolle klar beantwortet: „Sie sind gerade erst aufgestiegen und wir seit vielen Jahren ein Bundesligist. Zumindest am Papier sind wir sicher Favorit.“ Gewarnt sind die Wölfe vor den Austrianern aber auf jeden Fall. „Wir haben sie in der Relegation gegen St. Pölten genau beobachtet, sie haben richtig gut gespielt und sind verdient aufgestiegen. Wir wissen, was diese Mannschaft kann und wissen im Umkehrschluss auch, wie wir auftreten müssen“, erklärt Wernitznig. Wie genau hat man nun im Wörthersee-Stadion also aufzutreten?„Das kann ich doch nicht einfach so verraten“, sagt er mit einem verschmitzten Grinsen.
Die Lavanttaler konnten sich unter Robin Dutt zuerst in den Testspielen, dann auch beim 3:0 im Cup, stetig steigern. Daran will man anknüpfen: „Wir haben unsere Effizienz vor dem Tor immer mehr steigern können. Auch defensiv sind wir stabiler geworden. Genau so wollen wir gleich zum Start wichtige drei Punkte in Klagenfurt einfahren.“