Mit Dänemark steht der Gegner im Viertelfinale bereits fest. Wenn es nach der Papierform geht, steht das Duell gegen die Niederlande bereits fest. Doch die Tschechen haben in diesem Turnier ein Ass im Ärmel. Patrik Schick hat sein Land unter die besten Gruppen-Dritten und damit zum Aufstieg geschossen. Der Stürmer von Bayer Leverkusen erzielte alle bisherigen Tore der Tschechen und traf einmal per Kopf, einmal von der Mittellinie und einmal vom Elfmeterpunkt.
Die Tschechen müssen auf ihren gesperrten Linksverteidiger Jan Boril verzichten, Pavel Kaderabek dürfte für ihn einspringen. „Es wird ein schwieriges Match. Die Niederländer haben immense Qualität, vor allem vorne. Da sind sie wirklich großartig und wir müssen richtig aufpassen“, meinte der 29-jährige Hoffenheim-Legionär.
Die Niederländer sind mit dem Punktemaximum durch die Österreich-Gruppe spaziert. „Natürlich wollen wir ins Finale“, ist das Selbstvertrauen bei Georginio Wijnaldum – ebenfalls dreifacher Euro-Torschütze – dementsprechend groß. Vor allem das Zusammenspiel mit Memphis Depay (zwei Tore) sorgt dafür, dass die Oranje-Fans schon von einer Wiederholung des EM-Coups von 1988 träumen. „Die beiden machen es fantastisch“, sagt Frank de Boer. Doch der Bondscoach hat auch jemanden im Trainerteam, der weiß, dass eine starke Gruppenphase kein Garant für ein erfolgreiches Turnier ist. Der ehemalige Torjäger und nun mehrjährige Co Ruud van Nistelrooy war Teil der Mannschaft, die bei der WM 2006 im Achtelfinale von Portugal eliminiert wurde (0:1) und der 2008 bei der EM Ähnliches erleben musste, als man in der ersten K.o.-Runde gegen Russland 1:3 nach Verlängerung verlor. Beide Male ereilte die Niederländer dieses Schicksal nach guten Ergebnissen in der Gruppenphase. Van Nistelrooy warnte das Team vor übertriebener Selbstzufriedenheit. „Ich habe mit der Gruppe darüber gesprochen. Deshalb war es wichtig, nach Österreich die Zügel nicht schleifen zu lassen“, sagt Van Nistelrooy.