Um 11 Uhr hätte das österreichische Nationalteam heute nach London fliegen und am Abend ein Abschlusstraining im Wembley-Stadion absolvieren sollen. Dieses findet nun aber – eben um 11 Uhr – in Seefeld statt, erst um 15 Uhr hebt die Chartermaschine von Innsbruck Richtung England ab. „Wir waren überrascht, als uns die UEFA am Vormittag informiert hat, dass wir nicht im Wembley trainieren dürfen“, sagt ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel. Man wolle den Rasen nach der Gruppenphase schonen, so die Begründung der UEFA.
Nach dem Österreich-Spiel am Samstag stehen im Turnierverlauf bis zum Finale noch vier Partien im traditionsreichen Stadion auf dem Programm. ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold hielt „mit der UEFA Rücksprache, wir hätten auch in Kauf genommen, dass wir nur gewisse Abschnitte des Spielfeldes für das Training nutzen dürften“. Doch darauf wollte man Seitens des europäischen Verbandes nicht eingehen.
Weil das angebotene Ausweichstadion pro Richtung rund eine Stunde Fahrtzeit vom Hotel entfernt gewesen wäre und man sich zusätzliche Strapazen ersparen wollte, hat man sich nach einem Austausch zwischen Teamchef Franco Foda, Schöttel und dem Spielerrat dazu entschieden, in Tirol zu trainieren und erst dann anzureisen. „Natürlich hätten wir das Stadion einen Tag vor dem Spiel gerne kennengelernt“, sagt Schöttel.
Es ist nicht das erste Mal im Laufe der Euro, dass das österreichische Team sein Abschlusstraining nicht am Spielort absolvieren kann. Schon in Bukarest musste man beide Male ausweichen – witterungsbedingt. Beide Male ging die ÖFB-Auswahl am Spieltag dann mit einem Sieg vom Spielfeld. Ein gutes Omen? Schöttel: „So sehen wir das auf jeden Fall. Wir haben damit ja jetzt ohnehin schon Erfahrungen. Für die Italiener ist die Situation allerdings neu.“ Vielleicht ein kleiner Vorteil.