Martin Hinteregger brachte es trocken wie immer auf den Punkt: „Wir haben gar nicht schlecht Fußball gespielt. Aber die individuelle Klasse hat sich durchgesetzt.“ Es mag bitter klingen, entspricht aber der Realität: Die Niederlande sind einfach besser als das österreichische Nationalteam. Und obwohl es beim 0:2 in Amsterdam vor allem in der Offensive wenig Positives gab: Alles war nicht schlecht. „Ich bin stolz auf diese Mannschaft“, meinte David Alaba, „wir haben mutig gespielt, versucht, hoch zu stehen.“ Dass just ihm schon nach etwas mehr als neun Minuten der Fehler passierte, der dann zum Elfer führte, war dem Neo-Real-Spieler klar: „Der Elfer geht auf meine Kappe, das ist sehr bitter. Aber es gab auch positive Szenen. So wie wir verteidigt haben, da können wir schon was mitnehmen.“
Ich glaube, man hat die Qualität von Holland heute gesehen“, sagte Andreas Ulmer, „bei uns hat es mit dem Ball im Spiel nach vor einfach gefehlt.“ Ob das daran lag, dass man zu schablonenhaft immer über die Seiten kam? „So haben wir es ihnen nicht zu schwer gemacht. Aber Kombinationen über die Mitte haben wir zu wenig einstudiert“, monierte Hinteregger. Die Niederlande waren nach dem zweiten Sieg in zwei Spiel in bester Stimmung, wie Torschütze Denzel Dumfries meinte: „Schön, getroffen zu haben. Aber wichtig sind die drei Punkte – und jetzt wollen wir mehr. Weil wir viel souveräner gespielt und verdient gewonnen haben.“
Die Österreicher sind nun schon auf das dritte Spiel fokussiert. „Man will jedes Spiel gewinnen. Wir sind enttäuscht, aber nicht down. Und wir wissen, dass der Montag unser Finale sein wird“, sagte Daniel Bachmann. Zu den beiden Gegentoren meinte er: „Beim Elfer wusste ich, in welches Eck er schießt – aber der Schuss war zu gut. Und beim zweiten Tor war ich auch dran. Wenn ich den halte, wäre es die Parade des Jahrhunderts gewesen.“
Für den ÖFB-Teamchef spielt ein „Neuzugang“ eine große Rolle im abschließenden Gruppenspiel am Montag „Was wir jetzt brauchen? Eine kurze Analyse, eine gute Regeneration. Dann, gegen die Ukraine, haben wir unser Finalspiel. Und da werden wir da sein – mit Marko“, sagte Foda, der im Offensivspiel noch viel Luft nach oben sah. „Uns hat die Tiefe gefehlt, weil sich die Stürmer in der ersten Hälfte zu weit zurückfallen haben lassen.“
Auch Stefan Lainer, der gegen Nordmazedonien noch als Torschütze zum 1:0 in Erscheinung getreten war, prangerte den Auftritt in der ersten Hälfte an. „Konrad Laimer und ich waren auf der rechten Seite allein auf weiter Flur. Es ist aber ein Ding der Unmöglichkeit, etwas zu kreieren, wenn man den Ball nicht hat. Da waren wir viel zu linkslastig“, erklärte der Mönchengladbach-Legionär, der ebenfalls auf die Rückkehr von Marko Arnautovic am Montag gegen die Ukraine baut. „So ein Spieler wie er hat uns gefehlt. Einer, der sich in Eins-gegen-Eins-Situationen befreien und Überzahl schaffen kann. Es wäre magisch gewesen, wenn er ins Spiel gekommen wäre.“
Das wird definitiv am Montag in Bukarest der Fall sein. Da wird Arnautovic in der Startelf stehen. Lainer freut sich auf die Begegnung: „Wir müssen die Akkus aufladen, weil wir gegen die Niederländer alles rausgehaut haben. Dann haben wir unser großes Finale vor der Brust.“