Marko Arnautovic wurde nun also von der UEFA für ein EM-Spiel, jenes in Amsterdam gegen die Niederlande, gesperrt. Grund war der Schmipf-Anfall des Stürmers nach dem 3:1-Treffer gegen Nordmazedonien am ersten Gruppenspieltag. Gerichtet waren sie an Nordmazedoniens Ezgjan Alioski, der seinerseits das ganze Spiel über die Österreicher heftig provozierte. Arnautovics Aussagen sollen nationalistisch gewesen sein, gesperrt wurde er allerdings wegen "Beleidigung des Gegenspielers". Das beschäftigt die Offiziellen im ÖFB. "Wir haben vom Urteil der UEFA heute nach der Landung im Amsterdam erfahren. Natürlich ist es für uns schwer zu verstehen, dass der eigentliche Provokateur, Alioski, ohne Behelligung davongekommen ist und unser Spieler für ein Spiel gesperrt worden ist, aber wir nehmen das zur Kenntnis", sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner im Interview mit dem ORF.
Trotz des Ärgers über die Verhältnismäßigkeit, werde man sich nicht weiter mit dem Thema außeinandersetzen, so Windtner: "Wir werden keine Berufung einlegen, wir wollen uns voll auf unsere sportlichen Aufgaben konzentrieren, es geht in diesem schweren Spiel und dann gegen die Ukraine um die Entscheidung in der Gruppe."
Zunächst "kein Anschein"
Die UEFA hatte ursprünglich keine Ermittlungen angestrengt, reagierte am Dienstag aber auf ein Schreiben der Nordmazedonier. "Die Anzeige des nordmazedonischen Verbandes hat uns überrascht, zumal die Spieler das Ganze letztlich dann friedlich miteinander abgeschlossen haben", meinte Windtner. Für Alioski sei die Sache aus der Welt geschafft gewesen. Auch der nordmazedonische Verbandspräsident Muamed Sejdini habe ihm nach dem Spiel in Bukarest aus der Ferne zugerufen und gratuliert, sagte Windtner. "Da gab es keinen Anschein, dass so etwas folgt."
Der Oberösterreicher ist froh, dass Arnautovic dem ÖFB-Team im abschließenden Gruppenspiel am Montag in Bukarest gegen die Ukraine wieder zur Verfügung steht. "Natürlich fehlt uns ein herausragender Akteur wie Marko auf dem Spielfeld, aber die Mannschaft ist mental so stark eingestellt, dass sie sicherlich alles geben wird, um das zu kompensieren", meinte Windtner, der schon kurz nach der Landung in Amsterdam mit dem Team über das Urteil gesprochen hatte.