Zweimal hat Schiedsrichter Manuel Schüttengruber das Spiel angepfiffen. Zweimal haben das anscheinend nur die Spieler von Austria Wien gehört. Nach weniger als zwei Minuten haben die Gastgeber dem WAC im Kampf um das letzte Ticket für den Europacup einen gehörigen Dämpfer verpasst. Langer Einwurf angedeutet, kurze Ausführung und nach der anschließenden Flanke achtete niemand auf Manprit Sarkaria, der zur Führung einköpfte. Nicht der erste sehr billige Gegentreffer für die Wolfsberger in dieser Saison.
Die Mannschaft von Roman Stary fand trotz einiger Ballbesitzphasen kein Mittel, um in den Strafraum des Gegners einzudringen. Ballverlust reihte sich an Ballverlust und die Austrianer kamen über Konter zu weiteren Chancen. Die Wiener zogen sich defensiv immer wieder in die eigene Hälfte zurück. Der WAC blieb in den gesamten ersten 45 Minuten ohne Torchance.
Die zweiten 45 Minuten begannen wie die ersten. Der Sieger der Qualirunde war aktiv und traf erneut nach weniger als zwei Minuten nach dem Anpfiff. Diesmal war es Marco Djuricin, der abschließen konnte. Sein Schuss wurde von Tarik Muharemovic noch leicht abgefälscht. Auch der weitere Spielverlauf war ein einziges Spiegelbild der ersten Hälfte. Der WAC blieb chancen- und ideenlos. Der eingewechselte Cheikhou Dieng hatte in Minute 83 die erste und einzige richtige Tormöglichkeit. Im Gegensatz zur ersten Hälfte machte die von Peter Stöger perfekt eingestellte Elf durch Djuricin nach einem Ballverlust des WAC das 3:0 und damit auch für das Rückspiel am Sonntag im Lavanttal beinahe alles klar. Der Sieg hätte mit zwei Stangenschüssen sogar noch höher ausfallen können.
Ein durchwegs enttäuschender Abend für die Wolfsberger. Das Ticket für die Conference League ist damit in weite Ferne gerückt. Selbst das Minimalziel Auswärtstor blieb über 90 Minuten so gut wie unerreichbar. Von der in dieser Saison phasenweise so gefährlichen Offensive war nichts zu sehen. Das wohl einzig Positive: Noch bleibt ein Spiel, um die Abfuhr wieder gut zu machen.