Rapid hat auch tags danach noch am 1:2 gegen den WAC zu nagen. Die Wölfe zeigten eine Steigerung nach schwacher erster Hälfte, spielten dann passabel mit, kamen aber wohl durch eine Fehlentscheidung wieder ins Spiel. Das 1:1 durch Michael Liendl per Elfmeter kam nur zustande, weil Christopher Wernitznig gegen Mateo Barac im Strafraum zum Schauspieler wurde. "Der ist dafür schon europaweit bekannt, das hat man auch schon in Europa-League-Spielen von ihm gesehen. Der Schiedsrichter hat sich geirrt, ich bin sehr zornig. Ich freue mich, wenn endlich der Videobeweis kommt", wetterte Rapid-Trainer Didi Kühbauer. Er ging sogar so weit zu sagen, "dass das mit Mateo Baracs roter Kartie nicht schön ist, aber nie passiert wäre, wenn dieser Elfmeter nicht gegeben worden wäre." Doch auch damit ist Barac, der den am Boden liegenden Dario Vizinger getreten hatte, mit dieser Aktion nicht aus dem Schneider. Rot war verdient, der Strafsenat wird die Causa sicher noch einmal beleuchten.
Auch Rapid-Torschütze und Ex-Wolf Marcel Ritzmaier sagte, "dass solche Entscheidungen natürlich bitter sind. Aber der WAC hatte halt einfach das Glück auf seiner Seite."
"Wissen, dass wir Glück hatten"
Selbst beim WAC gestand man sich ein, dass der erste Auswärtssieg in Hütteldorf seit viereinhalb Jahren mit Glück zustande gekommen war. "Klar war es am Ende ein glücklicher Sieg, aber wir freuen uns sehr über die Punkte", sagte Kapitän Michael Liendl, der um die bescheidene Leistung in den ersten 45 Minuten wusste. Auch Trainer Roman Stary gab zu: "Diese Entscheidung mit dem Elfer war strittig und sehr glücklich für uns. Aber ich stelle mich nicht hin und entschuldige mich für einen Sieg hier."
Der einzige, der es wohl immer noch anders sah, war der "Übeltäter" selbst. "Im Spiel fühlte es sich an, als würde Barac den Körper gegen mich stellen und nicht so, als ob ich ihn getreten hätte. Der Elfer ist schwer zu beurteilen, aber ich glaube, man kann ihn geben", sagte Wernitznig mit einem schelmischen Grinsen und stand mit seiner Meinung an diesem Abend alleine da.
In der finalen Phase der Meisterschaft zählen nun einmal nur Punkte und der WAC ist nur mehr einen Zähler hinter Rang drei. "Wir haben jetzt noch drei Endspiele und ich bin überzeugt, dass wir uns den dritten Platz holen können", sagte Stary.