Manchester City und der FC Chelsea sind schon im Ziel angelangt, Manchester United wird folgen und der FC Arsenal zumindest alles dafür tun, um das englische Quartett in den Finalspielen von Champions und Europa League komplettieren zu können. Nach einem Jahr der Abstinenz hat sich die Premier League die Vorherrschaft im Fußball zurückgeholt. Schon 2019 gab es zwei rein englische Finalspiele.
Dass die Top-Klubs der Insel nach einer kleinen Durststrecke ohne Finalteilnahme von 2013 bis 2017 nun wieder die Dominanz übernehmen, ist nicht wirklich verwunderlich. Die Diskussion, ob Geld auch Fußball spielen kann, ist mittlerweile zwar eine leidige. Die Umsatzentwicklung der besten Liga der Welt ist jedenfalls ebenso beeindruckend, wie die internationalen Leistungen ihrer Vertreter. Relativ locker wurde die Sechs-Milliarden-Grenze überschritten. Die restlichen Top-Ligen Europas sind maximal noch im Rückspiegel zu erkennen. Die deutsche Bundesliga und die spanische La Liga vermelden als erste Verfolger Einnahmen von rund vier Milliarden Euro. Hinzu kommen die einzelnen Klubs, die ihren europäischen Kollegen im Bereich von Vermarktung, Sponsoring und selbst Trikotverkäufen davongezogen sind. Niemand zahlt so gut, wie die Vereine auf der Insel. Nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Masse.
Doch - und zum Glück - sind Erfolge nicht nur mit Geld verbunden. Manchester City war mit der heurigen Dominanz in der heimischen Liga längst für den erstmaligen Einzug ins Finale fällig. Pep Guardiola ist mit Ruben Dias als entscheidendem Baustein die schon lange erhoffte Stabilisierung der Defensive gelungen. Gleiches gilt für Thomas Tuchel, der in London während der Saison Vereinsikone Frank Lampard abgelöst hat. In Manchester hat Ole Gunnar Solskjaer wieder einen Titelanwärter geformt und mit Bruno Fernandes und Paul Pogba eines der besten Mittelfeld-Duos im Weltfußball zur Verfügung. Einzig Arsenal fällt in diesem Quartett etwas ab. Nicht wenige haben sich gewundert, warum die Gunners überhaupt Teil der letztlich gescheiterten Super League hätten werden sollen. Schlussendlich egal, die Engländer haben sich mit ihren Leistungen heuer ohnehin eine eigene Liga geschaffen.