Einem Wechsel im Tor geht häufig eine Verletzung oder eine schlechte Phase des Konkurrenten voraus. Ähnlich war es auch beim WAC. Die Nummer 1 Alexander Kofler stand beim denkwürdigen 1:8 gegen Rapid im Kasten. Große Fehler konnte man dem 34-Jährigen nicht anlasten. Dennoch setzte Trainer Roman Stary auf einen neuen Impuls im Tor und schenkte Manuel Kuttin das Vertrauen. Und der Schlussmann hält seitdem alles, was zu halten ist. "Ich habe die acht Gegentore von der Bank aus gesehen und dabei mit der Mannschaft gelitten wie ein junger Hund. Das hat einfach weh getan", will Kuttin nicht als Profiteur dieser Niederlage gelten. Er habe Glück gehabt, spielen zu dürfen und bringe seitdem seine Leistung.
In den vergangenen 180 Minuten waren die Salzburger schon der Verzweiflung nahe, davor war Kuttin der Garant für den knappen 1:0-Sieg in Graz. Zweimal blieb der Schlussmann in fünf Spielen ohne Gegentor. "Mit Glück und mit Kuttin", so drückte es Stary aus, habe man in der Meistergruppe zuletzt wichtige Punkte gesammelt. "Ich stelle mich nicht so gerne in den Vordergrund. Nicht nur meine Leistung passt derzeit, sondern die der ganzen Mannschaft", sagt Kuttin. Der Konkurrenzkampf im Tor sorge für den nötigen zusätzlichen Reiz. Gerade auf der Linie entscheiden aber oft Kleinigkeiten oder Glück und Pech über die Form. "Es gibt Tage, an denen haltest du einfach alles und ein anderes Mal rutscht dir der Ball wieder knapp über die Finger", sagt Kuttin.
Auf eine neue Nummer 1 will man sich bei den Wolfsbergern nicht festlegen. Der Kampf ums Leiberl sei weiter offen. Der Vertrag des gebürtigen Spittalers, der 2019 von der Admira zum WAC gekommen ist, läuft im Sommer aus. Gespräche habe es derzeit noch keine gegeben. Noch scheint alles offen. "Wir werden sehen, was sich auftut", sagt Kuttin.