Es ist beinahe wie ein Play-off im Play-off. In der Doppelrunde der Meistergruppe treffen heute und am Mittwoch zwei Mal hintereinander die Mannschaften auf den Plätzen eins bis drei auf die Viert- bis Sechstplatzierten. Der WAC startet daheim und hat mit Meister Salzburg das deutlich schwerste Los für das „Doppel“ gezogen. Die Bullen sind nach der überraschenden Niederlage unter der Woche gegen die WSG Tirol nicht darauf bedacht, es in der Meisterschaft noch einmal spannend werden zu lassen. Mit sechs Punkten aus den jüngsten zwei Spielen gibt es beim WAC heute trotz wieder hohen Belastungen keinen Anlass für Veränderungen.
Im Tor wird daher erneut Manuel Kuttin (27) den Vorzug gegenüber Alexander Kofler (34) erhalten. Die Zahlen sprechen dafür, dass es bei den Wölfen in der entscheidenden Phase der Meisterschaft einen neuen Stammtorhüter gibt. „Kuttin ist momentan der, der spielt. Eine neue Nummer eins haben wir nicht. Sie sollen sich im Kampf um das Leiberl gegenseitig pushen. Im nächsten Spiel kann es schon wieder ganz anders aussehen“, sagt Trainer Roman Stary. Auf die Saison gesehen liegt Kofler in allen Bewerben bei 28 Spielen, 50 Gegentoren und sieben „zu Null“. Bei Kuttin weist die Statistik zwölf Spiele, 18 Gegentore und fünf „zu Null“ aus.
Nach dem Spiel am Mittwoch in Graz hat es bereits ein längeres Gespräch mit Kofler – er hat seinen Platz nach dem 1:8 gegen Rapid räumen müssen – gegeben. „Er versteht das und akzeptiert die Situation auch. Beide gehen sehr professionell damit um. Wie in der Meisterschaft schauen wir auch hier von Spiel zu Spiel“, sagt Stary. Ein Gespräch hat es gestern auch mit Luka Lochoshvili gegeben. Der Georgier kehrt nach seiner berüchtigten Kung-Fu-Attacke gegen Ercan Kara nach seiner Rot-Sperre erstmals wieder zurück in den Kader. Jeder Ausschluss sei einer zu viel, Lochoshvili hat heuer in der Liga bereits drei Mal Rot gesehen.
Im bisher letzten Spiel der heutigen Gegner haben die Wolfsberger im Grunddurchgang beim 3:2-Auswärtssieg überrascht. Die besten Szenen haben sich Mannschaft und Trainerteam gestern noch gemeinsam angesehen. „Wir werden heute nur dann etwas mitnehmen können, wenn wir extrem schnell im Umschaltspiel sind“, prophezeit Stary. Die Bullen haben ihr System zuletzt mehrfach leicht adaptiert. Der Rückstand auf Verfolger Rapid ist mit acht Punkten weiter sehr komfortabel. „Wir müssen verstehen, dass jede Mannschaft gegen uns mit ihrer besten Leistung spielt. Das ist eine wichtige Lektion für uns“, gibt Bullen-Trainer Jesse Marsch wenig Hoffnung, dass der Meister in den letzten beiden Spielen vor dem Cupfinale gegen den LASK am 1. Mai nachlassen wird.
Einen beeindruckenden Erfolg haben am Wochenende die Jungwölfe eingefahren. Die U15 (3:0), U16 (2:0) und U18 gingen gegen die Alterskollegen aus Ried jeweils als Sieger und ohne Gegentor vom Platz. Mit Adis Jasic wird heute wohl erneut ein Akademie-Spieler, der jüngst den Sprung in die Kampfmannschaft geschafft hat, zu Einsatzminuten kommen.