Die Trainersuche war beim WAC schon immer Chefsache. Bisher hat sich Präsident Dietmar Riegler gerne am heimischen Markt bedient. Junge und aufstrebende Trainer mit Ehrgeiz und Vision wie Christian Ilzer, Gerhard Struber und Ferdinand Feldhofer waren zuletzt in Wolfsberg an der Seitenlinie. In der neuen Saison wird man beim WAC neue Wege gehen. Mit Robin Dutt (Bochum, Stuttgart, Bremen, Leverkusen, Freiburg) kommt ein für heimische Verhältnisse großer Name ins Lavanttal. "Ich wollte dieses Mal von vornherein einen fertigen und renommierten Trainer. Das ist das, was die Mannschaft jetzt braucht", sagt Riegler. Vor zwei Wochen gab es über einen Manager den Erstkontakt. Nach einem Besuch in Wolfsberg war der 56-jährige Deutsche der Wunschkandidat. "Unsere Vorstellungen haben sehr gut miteinander harmoniert. Er schätzt, was wir hier aufgebaut haben", sagt Riegler. Auch von Wolfsberg - Dutt stammt aus der Millionenstadt Köln - soll der neue Chef positiv überrascht gewesen sein.

In den kommenden Tagen wird Dutt der Mannschaft vorgestellt. Mit den Spielern habe er sich schon eingehend beschäftigt. Im Hintergrund wird an der Mannschaft für die kommende Saison gebastelt. Neun Verträge (darunter Michael Liendl, Mario Leitgeb, Manuel Kuttin oder Sven Sprangler) laufen aus. Die Kaderplanung werden Verein und neuer Trainer gemeinsam in Angriff nehmen. Dass Dutt seit knapp zwei Jahren keinen Verein mehr trainiert hat, sieht man beim WAC nicht als Problem. Dafür bringt der Fußballlehrer Erfahrung als Sportdirektor aus seiner Zeit beim DFB mit.

Die gegenseitige Wertschätzung sorge laut dem Präsidenten auch dafür, dass ein "großer Name" nicht automatisch auch das eher flache Gehaltsgefüge durcheinanderbringt: "Es gab kein Feilschen. Wir haben einfach unsere Möglichkeiten offengelegt."

Rein sportlich könnte die Trainerbestellung ein Schub in der entscheidenden Phase der Meisterschaft sein. Schon das Spiel am Mittwoch gegen Sturm Graz ist ein kleines Schaulaufen. Die Spieler wissen, dass es auch an ihnen liegt, dem neuen Trainer eine möglichst gute Ausgangssituation - Stichwort Europacup - zu liefern.