Am Sonntag läutet die erste Runde der Meistergruppe die entscheidende Phase der Fußball-Bundesliga ein. Salzburg, Rapid, der LASK, Sturm, der WAC und die WSG Tirol haben es ins obere Play-off geschafft. Die Wolfsberger treffen zum Auftakt Hause auf Rapid. Wirft man einen Blick auf die bisherigen Saisonduelle dieser Mannschaften, ist der WAC ganz klar Letzter. In den zehn Spielen steht die Bilanz bei nur zwei Siegen (Salzburg und Sturm Graz), einem Unentschieden (Sturm Graz) und sieben Niederlagen. Mit sieben Punkten sind die Wolfsberger damit klares Schlusslicht in dieser fiktiven Tabelle. Der WAC hat 25 seiner 32 Punkte im Grunddurchgang gegen Teams geholt, gegen die man in dieser Saison abgesehen von einem möglichen Play-off nicht mehr spielen wird.
Der reine Blick auf die Zahlen würde dem Team von Neo-Coach Roman Stary wohl nicht viel Chancen einräumen. Allerdings ist die Mannschaft seit dem Trainerwechsel drei Spiele vor dem Ende des Grunddurchgangs spielerisch verändert aufgetreten. Zwölf Treffer in drei Spielen sprechen trotz acht Gegentoren für die offensive Ausrichtung. Die Leichtigkeit scheint fürs Erste zurückgekehrt. Die große Überraschung der bereinigten Tabelle ist die WSG Tirol, die mit 15 Punkten gegen die „Großen“ des Öfteren über sich hinausgewachsen ist.
Dass mit den „Wölfen“ in der Meistergruppe zu rechnen ist, zeigen weitere Zahlenspiele. So konnte Kapitän Michael Liendl bei den Assists alle kreativen Konkurrenten in der Liga hinter sich lassen und liegt mit zwölf Vorlagen klar vor den zweitplatzierten Dominik Szoboszlai und Jakob Jantscher (beide sieben). Seit der Rückkehr des Spielmachers von Twente Enschede in die Bundesliga im Sommer 2018 hat der 35-Jährige gleich 40 Mal den entscheidenden Pass gespielt. Höchstwert in diesem Zeitraum. Mit 60 Torschuss-Vorlagen führt Liendl eine weitere Wertung gleichauf mit Peter Michorl an.
Mit Dominik Baumgartner hat sich noch ein zweiter WAC-Spieler von seinen Positionskollegen absetzen können. 71 Prozent gewonnene Zweikämpfe bedeuten Platz eins vor Nationalspieler Gernot Trauner (68,9 Prozent) sowie Mateo Barac (67,7 Prozent) und André Ramalho (67,2 Prozent). Zudem belegt Baumgartner – bei den vergangenen Spielen des ÖFB-Teams war er auf Abruf nominiert – Platz vier bei gewonnenen Kopfballduellen (72,4 Prozent).
Weitere Topwerte findet man noch bei Linksverteidiger Jonathan Scherzer (Platz vier in der Liga mit 68 Flanken und Platz drei mit insgesamt exakt 1564 Ballaktionen), bei Mittelfeld-Talent und U21-Teamspieler Matthäus Taferner (49 Mal gefoult worden, Platz vier) und bei Stürmer Dario Vizinger (Platz vier mit 52 abgegebenen Schüssen). An der Spitze liegt die gesamte Mannschaft mit ihren bisher elf Kopfballtreffern.
Nicht gerade erfreulich sind die Zahlen in puncto abgewehrter Torschüsse. Laut Aufzeichnungen der Bundesliga befindet sich keiner der WAC-Torhüter unter den besten zehn Goalies der Liga.