"Ich habe gezittert, aber nur wegen des Wetters. Es war eiskalt“, sagte WAC-Trainer Roman Stary nach dem spektakulären 5:3-Sieg in der letzten Runde des Grunddurchgangs. Dabei haben die Wolfsberger mit dem frühen Rückstand in der sechsten Minute schon etwas Raum für Sorgen um die Meistergruppe gelassen.

Nach dem Schlusspfiff haben beide Mannschaften ein Spiel erlebt, das enorm viel zu bieten hatte. Der WAC erholte sich von der Schrecksekunde gut und stellte durch Luka Lochoshvili (erstes Tor für den WAC), Thorsten Röcher und Dejan Joveljic noch vor der Pause auf 3:1. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff folgte der vierte Treffer durch Michael Liendl. „Das war sehr guter Fußball nach vorne. Vor allem die Individualisten in der Offensivabteilung haben eine großartige Leistung gezeigt“, resümierte Stary, der auf die fünf Gegentore in der Vorwoche gegen die WSG Tirol mit Christopher Wernitznig als zweitem Sechser statt Stürmer Dario Vizinger reagierte. 

Mit der deutlichen Führung im Rücken hat der WAC dann die Ordnung verloren. Die Austria kam durch zwei Treffer (sehenswerter Weitschuss des Kärntners Alexander Grünwald) wieder heran. Vizinger sorgte in der 85. Minute für den Schlusspunkt in einem verrückten Spiel. Unter der Führung von Stary sind damit in drei Spielen 20 Treffer gefallen. „Ein recht guter Schnitt“, scherzt der Chef.

Damit kann der Blick nun endgültig und ausschließlich auf das obere Play-off der Bundesliga gerichtet werden. Nach der Punkteteilung fehlen jetzt „nur“ noch drei Punkte auf Platz vier (Sturm Graz) und fünf Punkte auf Platz drei (LASK). Zehn Runden sind zu absolvieren, heute erfolgt dafür die Auslosung. Der Kampf um Europa – in Österreich werden heuer wieder fünf Tickets vergeben – beginnt zum Teil von Neuem. „Die Jungs sind hungrig und haben schon in der Kabine neue Ziele gesteckt. Sie wollen in einen internationalen Bewerb“, sagt Stary.

Der Auftakt zur Meistergruppe geht aufgrund der bevorstehenden Länderspielpause erst in zwei Wochen über die Bühne. Sicher kein Nachteil für den WAC. Die Spieler haben zwei Tage freibekommen und müssen auch am Wochenende nicht nach Wolfsberg kommen. Den Kopf freibekommen und abschalten lautet die Vorgabe.