Legionäre aus Deutschland stellen bereits seit einiger Zeit teilweise mehr als die Hälfte des gesamten Kaders des ÖFB-Nationalteams. Beim nächsten Spiel am 25. März in Schottland wird das aller Voraussicht nach nicht so sein. Die derzeit strengen Bestimmungen bei den Nachbarn machen eine Reise der Vertreter aus Deutschland so gut wie unmöglich. Ein Blick auf das letzte Bewerbsspiel des ÖFB-Teams am 18. November in der Nations League gegen Norwegen zeigt, dass mit David Alaba, Marcel Sabitzer, Xaver Schlager, Julian Baumgartlinger, Martin Hinteregger, Stefan Ilsanker, Stefan Lainer, Pavao Pervan, Michael Gregoritsch, Christopher Trimmel, Sasa Kalajdzic und Karim Onisiwo zwölf Akteure aus der Bundesliga auf dem Spielbericht standen.
Diese Namen zu ersetzen, wird nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ zur großen Herausforderung für Teamchef Franco Foda. Anders gesagt: Noch nie war die Chance so groß, endlich zum ersten Mal den Namen eines WAC-Spielers im Aufgebot zu finden. "Zutrauen würde ich es bei uns einigen. Es ist aber auch die Frage, nach welchen Kriterien der Teamchef entscheidet", sagt WAC-Trainer Roman Stary. Das heißt, dass Kapitän Michael Liendl die nötige Klasse mitbringen würde, mit seinen 35 Jahren aber nur noch bedingt ins Profil des ÖFB-Teams passt. Allerdings ist das Quali-Spiel gegen Schottland für die Weltmeisterschaft 2022 alles andere als eine Begegnung unter herkömmlichen Voraussetzungen. Ein Routinierter und international erfahrener Spieler würde daher auch ins Aufgebot passen.
Die Offensive des WAC ist ohnehin in Händen der Legionäre. Im Tor wird es für Alexander Kofler neben den gesetzten Spielern Cican Stankovic und Alexander Schlager kein Vorbeikommen am teamerfahrenen Heinz Lindner (FC Basel), dem beim FC Watford aufzeigenden Daniel Bachmann oder Jörg Siebenhandl von Sturm Graz geben.
Damit bleibt noch die Abwehrreihe. Innenverteidiger Dominik Baumgartner würde sich mit seinen 24 Jahren und den heuer meisten Spielminuten bei den Lavanttalern am ehesten anbieten. In der Auswahl Fodas eine Rolle spielen könnten auch Dauerbrenner Michael Novak auf der rechten sowie Jonathan Scherzer auf der linken Abwehrseite. Ein Thema könnte auch Ex-WAC-Spieler und Barnsley-Legionär Michael Sollbauer werden.
Möglich ist auch, dass der Kader zu großen Teilen mit Spielern des U21-Teams aufgefüllt wird. Dort befinden sich im 40-Mann-Aufgebot für die Freundschaftsspiele gegen Saudi-Arabien und Polen mit Matthäus Taferner und Kai Stratznig auch zwei WAC-Spieler.