Der Machtkampf im Wolfsrudel ist entschieden. Kapitän Michael Liendl hat seine Stellung als Alphatier einzementiert und Trainer Ferdinand Feldhofer hat das Weite gesucht. Dass solche Auseinandersetzungen im Fußball vorkommen, ist nicht selten. Dass Unzufriedenheit in der Kabine einen Trainer den Job kostet, erinnert ein Stück an vergangen geglaubte Zeiten revoltierender Stars, die aufgrund ihrer großen Verdienste den Weg vorgeben.
Es wäre allerdings äußerst naiv zu glauben, dass jetzt mit einem Schlag alle Probleme gelöst sind. Dafür müssen sich auch die Spieler hinterfragen, die zu häufig in dieser Saison nicht jene Leistung auf den Platz gebracht haben, die den (eigenen) Ansprüchen genügen würde. Die Verantwortung nur beim Trainer zu suchen, ist zu billig. Immerhin hat man die zweifellos vorhandenen großen Erfolge auch gemeinsam errungen und gefeiert.
Nach dem Feldhofer-Aus wächst jetzt der Druck auf die Mannschaft. Die Spieler müssen zeigen, dass sie den Machtkampf nicht nur aus egoistischen Motiven geführt haben und sich ihr Verhalten nicht als schädigend für den Verein erweist. Und, dass sich der WAC in Person von Präsident Riegler mit seiner Rückendeckung für die aussortierten Stammspieler auf die richtige Seite gestellt hat.