Für 90 Minuten - plus Verlängerung - zählte gestern nur das Spiel. Davor und danach gab es nur ein Thema. Wie soll es beim WAC personell weitergehen? Das Aussortieren der Leistungsträger Michael Liendl, Michael Novak und Christopher Wernitznig vor dem Cup-Halbfinale gegen den LASK wird sich nicht im Vorbeigehen auflösen können. Präsident Dietmar Riegler hat bereits zahlreiche Gespräche mit allen Beigelegten angekündigt. Besonders zerrüttet soll das Verhältnis zwischen Trainer Ferdinand Feldhofer und seinem Kapitän sein. "Es muss nicht freundschaftlich sein, es muss professionell sein", sagt Feldhofer. Das Trio habe er aus rein sportlichen Gründen nicht berücksichtigt. Sie seien in den vergangenen Wochen nicht zu 100 Prozent bei der Sache gewesen und hätten nicht alles dem Erfolg untergeordnet.
Verärgert war Feldhofer auch darüber, dass Interna aus der Mannschaft an die Öffentlichkeit gelangt sind. Das betrifft sowohl die Kaderplanung als auch die anschließende Auseinandersetzung beim Training. "Es ist sehr bitter, dass so etwas nach außen geht und für Unruhe sorgt. Auch dieses Problem gilt es zu lösen."
Es ist nicht auszuschließen, dass im Konflikt zwischen Trainer und Kapitän am Ende nur einer übrig bleiben wird. Beide Steirer haben Verträge, die im Sommer auslaufen. "Der Präsident und ich, wir sind beide lösungsorientiert. Und genau so werden wir das angehen", sagt Feldhofer über die zu führenden Gespräche.
Am Sonntag wartet in der Liga auswärts Ried. Im Grunddurchgang sind nur noch drei Runden zu spielen. Noch ist der WAC über dem Strich. Damit das auch sicher so bleibt, müssen zwei Siege aus den letzten drei Spielen her.