Dass es die Mannschaft von Jose Mourinho gegen den „kleinen“ WAC nicht im Schongang angehen würde, das bekamen die Wölfe in Budapest von Minute eins an zu spüren. Schon nach 90 Sekunden machte Dele Alli mit einem leichten Tritt gegen Keeper Alexander Kofler auf sich aufmerksam. Nach gut vier Minuten wurde Heung Min Son, der entgegen der Erwartungen doch in der Startelf stand, vorstellig. Er zirkelte die Kugel von der Strafraumgrenze Zentimeter neben das WAC-Tor. Nach knapp 13 Minuten war es dann passiert. Der sichtlich überfordert wirkende Christopher Wernitznig vergaß auf Gareth Bale, der bediente ungehindert Son und die Engländer führten mit 1:0. Wenig später hätte Dele Alli gut und gerne erhöhen können. Er verpasste gleich drei WAC-Spielern ein „Gurkler“ auf wenigen Quadratmetern, der Abschluss strich aber am Kasten vorbei.
Erstmals vor Hugo Lloris tauchte in Minute 22 Dejan Joveljic auf, nach zwei sehenswerten Haken schupfte er den Ball dem Franzosen aber in die Arme. Nach einer knappen halben Stunde besorgte der bisher noch nicht sonderlich glückliche Tottenham-Rückkehrer Bale die Vorentscheidung. Er ließ Jonathan Scherzer ins Leere rutschen und versenkte locker. Nur Sekunden später scheiterte Dario Vizinger per Kopf nur knapp an Lloris, der den Ball aus kürzester Distanz noch an die Latte lenken konnte. Auf der anderen Seite machten es die Briten im Stile einer Topmannschaft. Lucas Moura tänzelte vier Wolfsberger mühelos aus – 0:3 (34.). In der Nachspielzeit setzte Wernitznig immerhin einen gut getretenen Freistoß nur knapp über das Gehäuse.
Liendl belohnte die Wölfe für bessere zweite Hälfte
In Hälfte zwei wurde WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer in der Ausrichtung deutlich defensiver, brachte Kai Stratznig und Gustav Henriksson für Vizinger und Matthäus Taferner. Im ersten Konter machte Wernitznig das, wofür er in Europa in dieser Saison schon fast gefürchtet ist: Elfmeter herausholen. Wernitznig ging zu Boden, Moussa Sissoko kassierte zu Recht gelb, Michael Liendl legte den Ball seelenruhig unter links in die Maschen und verkürzte auf 1:3 (55.). Nachdem Feldhofer weiter durchgewechselt hatte, kam auch mehr Schwung ins WAC-Spiel. Und mehr Pech. Wernitznig zog nach Liendl-Ablage ab, traf aber nur die Querlatte (67.).
Danach wollte Tottenham nicht mehr so richtig und der WAC konnte nicht. Der eingewechselte Carlos Vinicius beendete das Spiel in Minute 88 aus kurzer Distanz mit dem Treffer zum 1:4. "Das waren zwei verschiedene Hälften an diesem Abend. Nach dem 0:1 kamen wir leider aus dem Tritt. Die Umstellungen haben uns schon ein bisschen Schwung gegeben, aber wir haben hier gegen ein absolutes Weltklasse-Team gespielt", so Feldhofer.