Der erste Schock stellte sich bei den Spielern des WAC schon sehr früh ein. Die Musikanlage hat aus unerklärlichen Gründen nicht den Weg in den Teambus gefunden. Zum Glück ist Teamarzt Johannes „Doci“ Weinberger nicht nur bei körperlichen Problemen zur Stelle. Mit der Box im Gepäck machte er sich erst einige Stunden nach der Mannschaft auf den Weg nach Budapest. „Ohne Musik geht bei den Jungs gar nichts, dann drehen sie durch“, sagt Weinberger mit breitem Grinsen.
Das Leben innerhalb der Bubble ist für die Wölfe mittlerweile zur Routine geworden. Nach Rotterdam als möglichem Ausgangspunkt für die Corona-Infektionen, Zagreb als Ort des Ausbruchs und Moskau als Meilenstein für den Aufstieg haben alle im Verein in dieser Saison schon einiges erlebt. Budapest ist die Zwischenstation zum hoffentlich großen Finale um den Aufstieg in einer Woche in London. Eine Bubble kann ja auch guttun. Die Ablenkungen sind gering, die streng vorgegebenen Abläufe bestimmen das Fußballerleben.
Auch wenn sich Spieler und Trainerteam gewohnt cool geben, ist eines klar. Je näher der Anpfiff rückt, desto höher wird die Aufregung. Die Chance, einen Harry Kane abzumontieren, die Wege eines Heung-min Son einzuschränken oder Weltmeister Hugo Lloris zu bezwingen, bekommt man als Spieler vielleicht nur einmal im Leben. Die Spieler wissen, dass sie sich im Windschatten des Starensembles von Tottenham weltweit in die Auslage spielen können. Bei der Pressekonferenz von Trainer José Mourinho waren mehr als 40 Medienvertreter mit dabei.
Neben einem Heimspiel in einem fremden Land kommt heute auf die Lavanttaler eine weitere – vielleicht spielentscheidende – Neuerung zu. Erstmals wird ein WAC-Spiel vom Video Assistant Referee (kurz VAR) überwacht.